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Ein Plädoyer für den Wochenmarkt

50 Jahre Wochenmarkt: Anlass für einen Blick zurück und in die Zukunft

50 Jahre alt ist der Heilbronner Wochenmarkt in diesem Jahr. Eigentlich gibt es natürlich schon viel länger Stände auf dem Platz vor dem Rathaus. So ist im Stadtarchiv nachzulesen, dass ein Markt vor dem Rathaus schon 1146 erwähnt ist. Aber erst seit 1973 findet er mit rund 20 Ständen, also in dem Umfang den wir heute kennen statt. Und das ist kein Zufall, denn erst damals wurden die Voraussetzungen für den heutigen Umfang geschaffen. 1973 wurde der Marktplatz autofrei und fungierte nicht mehr als Parkplatz, wie Professor Christhard Schrenk, Direktor des Stadtarchivs, bei einem Talk am Samstagmorgen verrät.

Die Talk-Runde am Samstag um 10 Uhr auf dem Wochenmarkt war der Auftakt in das Jubiläumsjahr, das mit vielen kleinen Aktionen gefeiert werden soll. Oberbürgermeister Harry Mergel, Wochenmarktstammkunde Innenminister Thomas Strobl, Prof Dr. Christhard Schrenk, Heinrich Leuchtenberger als Vorstand des Vereins Slow Food, Thomas Aurich als Vorsitzender der Stadtinitiative Heilbronn und Marktbeschicker Ulrich Fritz aus Untergruppenbach waren die Gesprächspartner. Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH moderierte die Runde und blickte mit den Teilnehmern gemeinsam zurück auf die Anfänge in den 70ern, aber vor allem auch voraus in die Zukunft und diskutierte mit ihnen die Aufgabe und Bedeutung eines Wochenmarkts für eine Stadt.

Der Wochenmarkt als wichtiger Ort der Nahversorgung war Thema, auch als „Ort der Begegnung“ und als „Perle der Innenstadt“ beschrieben ihn die Gesprächspartner. Heiß diskutiert in Heilbronn, durfte natürlich auch das Thema Markthalle nicht fehlen. Welchen Einfluss hätte eine Markthalle auf den Wochenmarkt, wollte Steffen Schoch wissen? Thomas Aurich ist überzeugt: „zu 70 bis 90 Prozent wird es sich bei einer Markthalle um gastronomische Angebote handeln“, deshalb würden Wochenmarkt und eine Markthalle gut nebeneinander funktionieren. „Eine gute Zukunft, egal was sich darum herum noch entwickelt“, prognostiziert OB Harry Mergel dem Wochenmarkt. „Hier stehen sich Erzeuger dem Verbraucher direkt gegenüber“, und das sei etwas ganz Besonderes.

Etwas mehr Bioware würde sich Heinrich Leuchtenbegrer für die Zukunft auf dem Wochenmarkt wünschen. Ulrich Fritz, Landwirt und Wochenmarktbeschicker seit vielen Jahrzehnten hebt den Aspekt der Regionalität hervor. „Im Sommer ist bei uns am Stand die komplette Ware aus der Region“, verspricht der Untergruppenbacher. Dass ein Tag auf dem Wochenmarkt für die Beschicker in den frühen Morgenstunden (5:30 Standaufbau) beginnt und sich zwischen den Marktbeschickern ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt hat, erfahren die interessierten Zuhörer am Samstagmorgen zwischen Wochenmarkt-Snacks, mobilen Weinbars und den frischen Produkten, die an diesem Samstag ganz besonders schön in Szene gesetzt sind.

Zum Ausklang spielte das Jazz Duo Derzenbach & Fuchs auf der kleinen Trailerbühne vor dem Käthchenhof.

 

Das Programm des Wochenmarkts im Jubiläumsjahr gibt es unter www.heilbronner-wochenmarkt.de

 

Heilbronn Marketing GmbH