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Sportentwicklungsplanung

Fahrplan für die Weiterentwicklung des Sports

Der Gemeinderat hat am Montag, 6. November, die Sportentwicklungsplanung 2030 beschlossen. Mit insgesamt 22 Maßnahmen, sollen die Bedingungen für den Schulsport, den Vereinssport, den Profi-, Spitzen- und Leistungssport und die Möglichkeiten, selbstbestimmt Sport zu treiben, weiter verbessert werden. 

Nach zweieinhalb Jahren umfangreicher Planung richtet die Stadt Heilbronn Angebote, Strukturen und die Förderung des Sports im Sportentwicklungsplan neu aus. „Damit liegt uns nun ein Fahrplan vor, wie wir den Sport noch attraktiver machen können und unsere Sportanbieter, insbesondere unsere Vereine, noch besser unterstützen können“, sagt Bürgermeisterin Agnes Christner.

22 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern

Über den Schulsport werden alle Kinder und Jugendlichen erreicht. Und weil allgemein anerkannt ist, wie wichtig Bewegung und Sport auch für die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Entwicklung sind, soll an allen Grundschulen eine dritte Pflichtsportstunde gewährleistet werden. Vorgesehen ist zudem der Aufbau eines Schulzentrums, das es den Schülerinnen und Schülern verschiedener Schularten ermöglicht, Schule besser mit Leistungssport zu vereinbaren. Weitere Punkte sind der Ausbau der Sport- und Bewegungsangebote im Ganztagbetrieb und die Schaffung von mehr Bewegungsangeboten auf den Schulhöfen. Schließlich soll das Programm „bewegt wachsen“, an dem sich zahlreiche Heilbronner Kitas und Grundschulen beteiligen, ausgeweitet werden.

Die Sportvereine beim Marketing zu unterstützen ist eine der Maßnahmen im Handlungsfeld Vereinssport. Weitere sind die Stärkung der Kooperation Vereine und Schulen sowie die Verstetigung eines Kommunikationsnetzwerkes zwischen der Stadt, Schulen und Vereinen. Zudem sollen die inklusiven Angebote der Vereine weiter gestärkt und durch ein eigenes Label sichtbarer gemacht werden. Schließlich geht es auch darum, neue Sportangebote zu entwickeln, darunter auch für Studierende.

Die Sanierung und Modernisierung der Sporthallen und Freisportanlagen stellt einen weiteren Baustein der Sportentwicklungsplanung dar. Angedacht ist zudem die Erweiterung von Wasserflächen für Schulen und Vereine sowie der Sporthallenkapazitäten. Zur besseren Verwaltung der Sportstätten soll eine digitale Mängel-, Belegungs- und Abrechnungsplattform entwickelt werden.

Bislang fördert die Stadt Heilbronn insbesondere den Breitensport. Im Zuge der Umsetzung des Sportentwicklungsplanes 2030 soll auch der Profi-, Leistungs- und Spitzensport stärker gefördert werden. Dazu soll zunächst ein entsprechendes Konzept entwickelt und dann umgesetzt werden. Ein Vereinsmanager soll die Vereine bei Marketing und Kommunikation, Verwaltungsaufgaben und Veranstaltungsmanagement unterstützen.

Ein Großteil aller Heilbronnerinnen und Heilbronner, die Sport treiben, tut dies individuell, ohne Mitglied in einem Verein oder in einem Sportstudio zu sein. Vor diesem Hintergrund sollen die Möglichkeiten gestärkt werden, sich sportlich im öffentlichen Raum zu bewegen, darunter im Campuspark auf dem ehemaligen BUGA-Gelände oder in der Sommerzone. Insgesamt sollen auch die zentralen Plätze der Stadt, der Kilians- und der Marktplatz, noch mehr als Veranstaltungsräume für Sport genutzt werden. Zudem soll eine Freiraumanalyse weitere Möglichkeiten zur multifunktionalen Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigen.

Ziel ist es, die Maßnahmen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umzusetzen. 
 

Sportentwicklungsplanung trägt gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung

Die aktuelle Sportentwicklungsplanung 2030 schreibt die erste Sportentwicklungsplanung der Stadt Heilbronn aus den Jahren 2010/2011 fort. Anlass dafür sind die Veränderungen in der Sportlandschaft, die nicht nur auf die Corona-Pandemie und den lange Zeit ruhenden Vereinssport zurückgehen. In Bewegung gebracht wurde die Sportlandschaft etwa auch durch eine zunehmende Individualisierung, die Zunahme der Ganztagsschulen oder die wachsende Bedeutung von Querschnittsfunktionen des Sports, zum Beispiel bei der Inklusion, der Integration oder der Gesundheitsförderung.

Wissenschaftlich begleitet wurde die Sportentwicklungsplanung vom Fachbüro Professor Robin Kähler, ehemals Direktor des Sportzentrums der Universität Kiel. Die Projektsteuerung hatte Bürgermeisterin Agnes Christner zusammen mit dem Schul-, Kultur- und Sportamt unter Leitung von Karin Schüttler und dem Fachbüro Kähler. Über einen Beirat sowie über Befragungen und Workshops wurden zudem die Bürgerschaft, der Gemeinderat, der Jugendgemeinderat, die Vereine und ihre Interessenvertretungen, der Stadtverband für Sport und der Sportkreis Heilbronn, die Schulen, die VHS, die Heilbronn Marketing GmbH und andere Akteure beteiligt.