Stadtgeschichte
Lesetipp: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte, herausgegeben von Christhard Schrenk, Stuttgart 1998 (Veröffentlichung des Archivs der Stadt Heilbronn)
Seit der Jungsteinzeit veranlassten der schiffbare, fischreiche Fluss, der fruchtbare Lössboden, die warmen Berghalden und die wald- und wildreichen Höhen immer mehr Menschen zur Sesshaftigkeit. Die Römer bauten bei Böckingen ein Kastell. Die Stadt entstand im Mittelalter aus einem fränkischen Königshof, der Name - 741 erstmals erwähnt - geht auf eine Quelle zurück. 1281 verlieh Rudolf I. das Stadtrecht. 52 Jahre später gewährte Kaiser Ludwig der Bayer das Privileg, den Neckar nach Belieben zu „wenden und keren“, das heißt den Fluss aufzustauen und einen Hafen anzulegen.
Während des Bauernkrieges 1525 kämpften der „Neckartaler Haufen“ unter Jäklein Rorbach und Götz von Berlichingen im Raum Heilbronn; 1530 bekannte sich der Rat der Reichsstadt zum evangelischen Glauben. Während des 30-jährigen Krieges wurde Heilbronn mehrfach geplündert und gebrandschatzt, 1633 schlossen beim „Heilbronner Konvent“ die protestantischen Reichsstände Süddeutschlands ein Bündnis mit Schweden. Zu einer besonderen Blüte von Kultur und Wirtschaft kam es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Mit dem Einzug württembergischer Truppen am 9. September 1802 endete die „goldene Zeit“ der Reichsstadt, Heilbronn wurde württembergische Oberamtsstadt.
Im 19. Jahrhundert machten prosperierende Unternehmen Heilbronn zur zweitwichtigsten Industriestadt Württembergs. Durch Eingemeindungen wuchs die Stadt bis 1938 auf 72.000 Einwohner. Bei einem englischen Fliegerangriff wurden am 4. Dezember 1944 fast 7000 Menschen getötet und 80 Prozent des Stadtgebiets zerstört. Nach zehntägigem Kampf besetzten US-Truppen am 12. April 1945 die Stadt. Rasch erfolgt der Wiederaufbau. 1953 weihte Bundespräsident Dr. Theodor Heuss das wiedererbaute Rathaus ein. Neue Wohnviertel entstanden, durch weitere Eingemeindungen wurde Heilbronn 1970 zur Großstadt. Bald darauf wurde die Fußgängerzone eingerichtet, dann das neue Stadttheater eröffnet, das Kulturzentrum Deutschhof angelegt. 1992 verließen die amerikanischen Truppen Heilbronn, die freigewordenen Flächen sind heute Wohn-, Gewerbe- und Naherholungsgebiete. Seit 1999 wurde die Stadtbahn kontinuierlich ausgebaut. Im Jahr 2019 war Heilbronn Schauplatz der Bundesgartenschau, die in 173 Tagen über 2,3 Millionen Besucher und Besucherinnen anzog. Durch die Ansiedlung der Technischen Universität München darf Heilbronn seit 2020 offiziell den Titel Universitätsstadt tragen.
Eine ausführlichere Darstellung der Stadtgeschichte findet sich auf der Website des Stadtarchivs Heilbronn www.stadtarchiv.heilbronn.de. Außerdem bietet das Virtuelle Haus der Stadtgeschichte umfassende Informationen. Kindgerecht lässt sich die Stadt Heilbronn und ihre Geschichte unter www.mein-heilbronn.org entdecken.