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Digitale Bildungsoffensive

Tablets für mehr Chancengerechtigkeit an Heilbronner Schulen

Jedes Kind, jeder Jugendliche sowie jede Lehrkraft einer Heilbronner Schule soll zukünftig im Rahmen eines pädagogischen Konzepts kostenfrei ein Tablet oder ein anderes mobiles Endgerät bekommen. Damit startet die Stadt Heilbronn das Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ und wird rund 20.000 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkäfte der Schulen in städtischer Trägerschaft bis 2030 mit Unterstützung der Dieter Schwarz Stiftung kostenlos ausstatten.

Bereits seit einigen Jahren baut die Stadt die digitale Infrastruktur ihrer Schulen als Teil ihrer Digitalisierungsstrategie systematisch weiter aus und macht sie damit zukunftsfähig. „Mit der ‚Digitalen Bildungsoffensive Heilbronn‘ gehen wir nun konsequent den nächsten Schritt: die Versorgung unserer rund 20.000 Schülerinnen und Schülern mit Endgeräten, ohne dass das Elternhaus dafür aufkommen muss“, wie Oberbürgermeister Harry Mergel betont. „Das ist deutschlandweit für eine Großstadt nach unserer Kenntnis in dieser Dimension bisher einmalig.“

Chancengerechtigkeit – Weil Bildung nicht von der Herkunft abhängig sein darf

Chancengerechtigkeit ist bis heute eines der Leitziele der Heilbronner Bildungspolitik. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien immer wieder, wie sehr die soziale Herkunft mit der digitalen Teilhabe verbunden ist. Das soll sich in Heilbronn ändern: „Die ‚Digitale Bildungsoffensive Heilbronn‘ ist ein riesiger Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit“, ist Mergel überzeugt.

Die Stadt arbeitet dabei mit der Dieter Schwarz Stiftung und der aim zusammen. „Wir unterstützen die Stadt Heilbronn gerne bei der Digitalisierung der Schulen“, erläutert Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung. „Grundvoraussetzung ist aus unserer Sicht ein durchdachtes Konzept, wie die mobilen Endgeräte sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden können. Hier unterstützt die aim bei der Qualifizierung der Lehrkräfte.“

Umfassende digitale Ausstattung aller Heilbronner Schulen

Das Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ läuft bis 2030. Bis dahin sollen die Tablet-PCs sowie Laptops allen Schulen in der Trägerschaft der Stadt Heilbronn zur Verfügung stehen – von der Grund- bis zur beruflichen Schule. Internetanschlüsse und flächendeckendes WLAN sowie digital ausgestattete Klassenräume hat die Stadt bereits größtenteils in den Schulen bereitgestellt sowie Klassenräume digital ausgestattet, beispielsweise mit Präsentationstechnik. Die Stadt übernimmt auch zunehmend den IT-Support, der bisher von Lehrkräften geleistet wird. Sie sollen sich künftig ganz dem Unterricht widmen können.

Individuelle Schulkonzepte als Basis der Umsetzung

Über den Einsatz von digitalen Endgeräten entscheidet jeweils die Schulleitung. Voraussetzung ist die Zustimmung der Mehrheit der Lehrkräfte. Von großer Bedeutung ist dabei das pädagogische Konzept einer Schule. Die Schule kann sich mit einem maximal zweiseitigen Nutzungskonzept formlos per E-Mail beim Schul-, Kultur- und Sportamt für eine Teilnahme bewerben.

Qualifizierung der Lehrkräfte

Daher gehört zur „Digitalen Bildungsoffensive Heilbronn“ auch die Qualifizierung der Lehrenden, um technisch-pädagogische Einsatzkonzepte effektiv umsetzen zu können. „Investitionen in digitale Bildungsinfrastrukturen, pädagogische Konzepte sowie die gezielte Qualifizierung von Lehrkräften gehen Hand in Hand“, sagt Schulbürgermeisterin Agnes Christner.

Die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (aim) bietet den Schulleitungen und Lehrkräften unterstützende Begleitung. Thematische Fortbildungen, individuelle Beratung bei konzeptionellen Fragestellungen sowie Qualifizierungen der Kollegien und Teams an den Schulen bilden dabei die Schwerpunkte.

Personalisierte Geräte bleiben im Eigentum der Stadt

„Die Digitalisierung prägt unsere Lebenswelt“, ist Agnes Christner überzeugt. „Wo, wenn nicht an unseren Schulen, sollte die nötige digitale Kompetenz vermittelt und erlernt werden?“ Deshalb verfügen bereits heute Heilbronner Schulen über Erfahrungen mit Tablets im Unterricht, die dann in den Klassenzimmern zur Verfügung stehen und nach Bedarf aus einem Ladekoffer herausgenommen werden.

Neu beim Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ ist das sogenannte 1:1-Szenario, das heißt jedes Kind bekommt ein personalisiertes Gerät gestellt. Rechtlich gesehen bleiben die Geräte im Eigentum der Stadt Heilbronn. Die Schülerinnen und Schüler dürfen die Geräte aber für schulische Zwecke, wie zum Beispiel Hausaufgaben, mit nach Hause nehmen.

Die Geräte werden mit einem Mobile Device Management (MDM) ausgestattet, sodass die Tablets ausschließlich für schulische Zwecke genutzt werden können. Auch der Weiterverkauf ist damit ausgeschlossen. Die Erfahrung des Schul-, Kultur- und Sportamts zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler in der Vergangenheit mit den ihnen zur Verfügung gestellten Geräten sehr verantwortungsvoll umgangen sind.

Schul-, Kultur- und Sportamt
Schuldigitalisierung
Patrick Faff und Iris Wagner
Marktplatz 11
74072  Heilbronn