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#Insektenvesper

Der naturnahe, insektenfreundliche Garten

Ein naturnaher Garten kann auch schon auf kleinem Raum Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, Käfern, aber auch Vögeln das ganze Jahr über als Nahrungsquelle dienen. Diese Tiere ernähren sich vom Pollen, Nektar und den Samen der Pflanzen. Zudem bieten Stauden und Gehölze Räume zum Ruhen und zur Fortpflanzung. Immer mehr der 500 Wildbienenarten in Deutschland etwa sind vom Aussterben bedroht, auch weil in Gärten und Landschaft zu wenig insektentaugliche Pflanzen wachsen.

Ein naturnaher Lebensraum für heimische Pflanzen und Tiere besteht aus verschiedenen Elementen: Eine blühende, artenreiche Wiese, Staudenbeete, heimische Sträucher und Laubbäume aus unserer Wuchsregion. Unentbehrlich für viele früh im Jahr fliegenden Insekten sind Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Buschwindröschen oder Schaumkraut. Sie können als Zwiebeln, Knollen oder Topfpflanzen ausgepflanzt werden. Insekten finden vorrangig auf den Wildarten der heimischen Pflanzen mit ihren „ungefüllten“ Blüten Pollen und Nektar. Züchtungen mit „gefüllten“ Blüten können ihnen keine Nahrung bieten. Die oft in Gartenmärkten angebotenen Hybridpflanzen verhindern als „Einwegpflanzen“ die natürlichen Abläufe der generativen Fortpflanzung und somit der Anpassung samenfester Pflanzen an die spezifischen Standortverhältnisse von Boden und Klima.

Auch die Pflege des Gartens spielt eine Rolle: Laub sollte unter den Sträuchern liegengelassen werden. Dort bietet es Insekten Unterschlupf. Ebenso überwintern Insekten in den Stängeln der Stauden, die über den Winter stehenbleiben. Auch Totholz und Reisig in Haufen wird neben Insekten von Igeln, Zaunkönig und Rotkehlchen bewohnt. In ungenutzten wilden Ecken können Brennnesseln oder Knoblauchsrauke stehen gelassen werden. Sie sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Wasserpfützen mit feuchtem Lehm oder Ton bieten den Insekten eines der wichtigsten Materialien für Nistplätze. Zaun- oder Mauereidechsen und manchen Amphibien dienen Steinhaufen oder Trockenmauern als Versteck. Eine Wasserstelle, als kleiner Tümpel oder nur als Wasserschale, sichert im heißen Sommer das Überleben. Die Wasserstelle sollte eine Ausstiegshilfe haben. Dafür eignen sich Steine oder Holzstücke. Auf Pestizide sollte im naturnahen Garten komplett verzichtet werden und als Düngemittel kommen nur organische Stoffe infrage.

Das 1x1 der Gartenkunde - wie sät und pflegt man insektenfreundlich?

Zusammenfassung:

  1. An sonniger Stelle die Rasensoden abtragen. Unkrautfreien, feinkrümeligen Boden vorbereiten. Nährstoffreiche Lehmböden mit etwas Sand abmagern.
  2. Zwischen März und Mai – vor einer Feuchteperiode – das Saatgut oberflächlich aussäen, andrücken oder anwalzen, aber nicht einarbeiten. Die Samen sind Lichtkeimer.
  3. Die Fläche feuchthalten, bis die Saat aufgegangen ist.
  4. Beim Auftreten unerwünschter Beikräuter aus der Samenbank des Bodens – ca. 6 Wochen nach Aussaat – kann ein Schröpfschnitt ca. 10 cm über dem Boden durchgeführt werden.
  5. Haben Sie Geduld. Das erste Jahr ist ein Entwicklungsjahr, in dem vorerst die Einjährigen blühen. Zwei- und Mehrjährige entfalten ihre Schönheit ab dem zweiten Jahr. Die Stängel über den Winter stehenlassen. Rückschnitt ist nach dem Winter möglich. Mähgut liegen und aussamen lassen.

Saatgut:

Blühstreifen werden angesät. Für unsere heimischen Insekten ist dabei nur zertifiziertes, regionales Saatgut gut geeignet - im Fall von Heilbronn aus dem, Ursprungsgebiet 11 „Südwestdeutsches Bergland“. Empfehlungen für Bezugsquellen für solches Spezial-Saatgut finden sich hier. Es werden Mischungen für sonnigere oder lediglich teilweise beschattete Standorte sowie für feuchtere oder trockenere Böden angeboten. Die Lieferanten können zu speziellen Anforderungen beraten.

Standort:

Zur Anlage von Blühstreifen eignen sich sonnige oder halbschattige Bereiche. Je länger die Sonnendauer, desto blütenreicher wird die Fläche in der Regel sein. Reine Blüh-Mischungen empfehlen sich für „Säume“, also lineare Randbereiche im Garten, z.B. entlang von Gebäuden und Wegen, die nicht betreten werden. Auf dem Balkon können sie aber auch in Kästen und Töpfen ausgesät werden. Die Blumenerde wird dazu mit Sand vermischt und somit „abgemagert“.

Bodenvorbereitung:

Im Boden im Garten muss gras- und unkrautfrei sein. Bei bisherigen Rasenflächen werden die Rasensoden abgeschält. Auch das Umgraben und Herstellen eines feinkrümeligen Bodens ohne Wurzeln ist möglich. Lehmige Böden, wie in Heilbronn vorwiegend anzutreffen, werden mit Sand abgemagert. Ein wenig Komposterde kann eingearbeitet werden, um die Wasserhaltung und Nährstoffversorgung zu verbessern. Das Walzen des Bodens bereits vor der Ansaat ist förderlich.

Ansaat:

Von März bis Mai oder im September/ Oktober, am besten vor einer angekündigten feuchten Witterungsperiode, werden 2 g Saatgut pro Quadratmeter mit ca. 8 g trockenem Sand, Sägemehl oder Getreideschrot vermischt und von Hand kreuzweise ausgesät. Damit wird eine gleichmäßige Aussaat der feinen Samen erzielt. Das Saatgut muss unbedingt auf dem Boden angedrückt, mit einer Schaufel angeklopft oder abgewalzt werden. Aber es darf auf keinen Fall in den Boden eingearbeitet werden, da die Samen Lichtkeimer sind. Die Fläche muss feucht gehalten werden, bis die Saat aufgegangen ist.

Schröpfschnitt:

Durch die Bodenbearbeitung können im Boden vorhandene Samen an die Oberfläche kommen. Nach ca. sechs Wochen können rasch aufwachsende Beikräuter aus dem Samendepot im Boden aufgehen. Dann ist bei einer Bestandshöhe von 30 – 40 cm ein „Schröpfschnitt“ in ungefähr 10 cm über dem Boden nötig. Bitte nicht tiefer als 5 cm mähen, damit die bereits aufgehenden Wildblumen nicht beschädigt werden. Der Rückschnitt der schnellwüchsigen Beikräuter ist notwendig, weil sie den Wildblumen sonst Wasser, Licht und Nährstoffe nehmen. Im ersten Jahr nach der Neuanlage können bei starkem Unkrautdruck auch mehrmals solche Säuberungsschnitte nötig sein. Die Rückschnitte hindern z.B. Disteln, Melde und Hirtentäschel sich erneut auf der Fläche auszusamen. Das gemähte Unkraut sollte von der Fläche entfernt werden.

Entwicklung der ein-, zwei- und mehrjährigen Kräuter:

Haben Sie Geduld! Das erste Jahr ist immer als Entwicklungsjahr anzusehen. Die ersten Keimlinge erscheinen bei feuchtem Boden nach zwei bis drei Wochen. Die Entwicklung der Wildpflanzen benötigt eine ganze Vegetationsperiode. Manche Samen sind hartschalig und keimen erst im folgenden Frühjahr. Im ersten Jahr blühen in der Regel zunächst nur die einjährigen Pflanzen wie Mohn oder Kornblume, die in den Mischungen als „Schnellbegrüner“ enthalten sind. Die zwei- und mehrjährigen Arten haben eine längere Entwicklungszeit und bilden im ersten Jahr zunächst nur Blattrosetten. Sie kommen ab dem zweiten Jahr zur Blüte.

Entwicklung der Blühstreifen:

Nicht an jeder Aussaatstelle wachsen alle Pflanzenarten, weil die Standorte zu verschieden sind. Aber die Mischung „Wildblüten für Garten und Balkon“ von „Tausende Gärten – Tausende Arten“ enthält 45 Arten, so dass an jeder Aussaatstelle ein Blüherfolg zu erwarten ist. Das Pflanzenbild wird sich auf jeder Fläche im Lauf der Jahre verändern, weil sich manche Pflanzen besser und andere schlechter durchsetzen. Zur Not kann witterungsabhängig bis Mai und ab August/ September bis Oktober nachgesät werden. Die Sommermonate Juni, Juli und die erste Augusthälfte sind in der Regel immer zu trocken und zu heiß. Sie eignen sich nicht für Ansaaten.

Die Kräuter, die mit den jeweiligen Standortbedingungen gut zurechtkommen, samen sich jedes Jahr wieder neu aus. Der Blühstreifen erhält sich somit selbst. Weil die Keimlinge der besten Samen am durchsetzungsstärkten sind, passt sich jede neue Pflanzengeneration besser an den jeweiligen Boden und das Kleinklima an. Diese hohe Anpassungsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen zeichnet die Wildpflanzen aus. Kulturformen wurden auf bestimmte Ziele wie z.B. hoher Ertrag oder auffällige Blüte ausgelesen Sie weisen eine hohe genetische Homogenität auf, die zu verminderter Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft führt.

Pflege/ Rückschnitt:

Säume werden, im Gegensatz zu Wiesen, in der Regel nicht oder nur einmal jährlich gemäht. Wenn aus optischen Gründen erwünscht, können bereits im Herbst trockene Pflanzenteile entfernt werden. Ansonsten werden die Stängel erst vor dem Neuaustrieb der Kräuter im Frühjahr zurückgeschnitten, damit Insekten in den hohlen Stängeln überwintern und Vögel von den Samen fressen können. Bei der Blühstreifen-Mischung „Wildblüten für Garten und Balkon“ von „Tausende Gärten – Tausende Arten“, die aus 100 % Kräutersamen besteht, ist ein Rückschnitt erst nach dem Winter empfohlen. Die Flächen können im März/ April „gemulcht“ werden. Das heißt, die abgestorbenen Stängel werden abgeschnitten bzw. abgemäht und das Schnittgut bleibt auf der Fläche liegen und verrottet dort.

Weitere Düngungen sind nicht notwendig und sollten unterlassen werden.

Zusammenfassung:

  1. An sonniger Stelle die Rasensoden abtragen. Unkrautfreien, feinkrümeligen Boden vorbereiten. Nährstoffreiche Lehmböden mit etwas Sand abmagern.
  2. Zwischen März und Mai – vor einer Feuchteperiode – das Saatgut oberflächlich aussäen, andrücken oder anwalzen, aber nicht einarbeiten. Die Samen sind Lichtkeimer.
  3. Die Fläche feuchthalten, bis die Saat aufgegangen ist.
  4. Beim Auftreten unerwünschter Beikräuter aus der Samenbank des Bodens – ca. 6 Wochen nach Aussaat – kann ein Schröpfschnitt ca. 10 cm über dem Boden durchgeführt werden.
  5. Haben Sie Geduld. Das erste Jahr ist ein Entwicklungsjahr, in dem vorerst die Einjährigen blühen. Zwei- und Mehrjährige entfalten ihre Schönheit ab dem zweiten Jahr. Blumenwiesen im Juni, im September und vor dem Winter mähen. Mähgut abräumen.

Saatgut:

Blumenwiesen und Kräuterrasen werden angesät. Für unsere heimischen Insekten gut geeignet ist nur zertifiziertes, regionales Saatgut - im Fall von Heilbronn aus dem, Ursprungsgebiet 11 „Südwestdeutsches Bergland“. Bezugsquellen für solches Spezial-Saatgut finden sich online. Es werden Mischungen für sonnigere oder teilweise beschattete Standorte sowie für feuchtere oder trockenere Böden angeboten. Die Lieferanten können zu speziellen Anforderungen beraten.

Standortbedingungen:

Zur Anlage von Blumenwiesen und Kräuterrasen eignen sich sonnige oder halbschattige Bereiche. Blumenwiesen- und Kräuterrasen-Mischungen, enthalten neben Blumen, bzw. blühenden Kräutern, auch Gräser-Samen. Da sie etwas öfter gemäht werden können, ist auch das Betreten hin und wieder möglich. Blumenwiesen- und Kräuterrasen-Mischungen eignen sich für Flächen im Garten, auf denen nicht ständig gespielt oder gelagert wird: Etwas abseits liegende Bereiche, Ränder oder Inseln in der Rasenfläche. Auch weniger intensiv genutzte Freiflächen zwischen Mehrfamilienhäusern, auf denen bisher nur Rasen wächst, können mit Blumenwiesen-Mischungen angesät werden.

Bodenvorbereitung:

Der vorhandene Bewuchs, Wurzeln und Ausläufer von Quecke, Giersch und Brennnesseln sollten sorgfältig abgeräumt werden. Bei bisherigen Rasenflächen werden die Rasensoden abgeschält. Auch das Umgraben und Rechen zur Herstellung eines feinkrümeligen Bodens ohne Wurzeln ist möglich. Lehmige Böden, wie in Heilbronn vorwiegend anzutreffen, werden mit Sand etwas abgemagert. Etwas Komposterde kann eingearbeitet werden, um die Wasserhaltung und Nährstoffversorgung zu verbessern. Das Walzen des Bodens bereits vor der Ansaat ist förderlich.

Ansaat:

Von März bis Mai oder im September/ Oktober, am besten vor einer angekündigten feuchten Witterungsperiode, werden 6 g Saatgut pro Quadratmeter mit ca. 4 bis 14 g trockenem Sand, Sägemehl oder Getreideschrot vermischt und von Hand kreuzweise ausgesät. Damit wird eine gleichmäßige Aussaat der feinen Samen erzielt. Es muss unbedingt auf dem Boden angedrückt, mit einer Schaufel angeklopft oder abgewalzt werden. Aber es darf auf keinen Fall in den Boden eingearbeitet werden, da die Samen Lichtkeimer sind. Die Fläche muss feucht gehalten werden, bis die Saat aufgegangen ist.

Schröpfschnitt:

Durch die Bodenbearbeitung können im Boden bereits vorhandene Samen an die Oberfläche kommen. Nach ca. sechs Wochen können rasch aufwachsende Beikräuter aus diesem Samendepot im Boden aufgehen. Dann ist bei einer Bestandshöhe von 30 – 40 cm ein „Schröpfschnitt“ in ungefähr 10 cm über dem Boden nötig. Bitte nicht tiefer als 5 cm mähen, damit die bereits aufgehenden Wildblumen nicht beschädigt werden. Der Rückschnitt der schnellwüchsigen Beikräuter ist notwendig, weil sie den Wildblumen sonst Wasser, Licht und Nährstoffe nehmen. Im ersten Jahr nach der Neuanlage können bei starkem Unkrautdruck auch mehrmals solche Säuberungsschnitte nötig sein. Die Rückschnitte hindern z.B. Disteln, Melde und Hirtentäschel sich erneut auf der Fläche auszusamen. Das gemähte Unkraut sollte von der Fläche entfernt werden.

Entwicklung der ein-, zwei- und mehrjährigen Kräuter:

Haben Sie Geduld! Das erste Jahr ist immer als Entwicklungsjahr anzusehen, in dem in der Regel erst die einjährigen Pflanzen wie Mohn oder Kornblume blühen, die in den Mischungen als „Schnellbegrüner“ enthalten sind. Die zwei- und mehrjährigen Arten haben eine längere Entwicklungszeit und bilden im ersten Jahr zunächst nur Blattrosetten. Sie kommen erst ab dem zweiten Jahr zur Blüte.

Entwicklung der Blumenwiesen:

Nicht an jeder Aussaatstelle wachsen alle Pflanzenarten, weil die Standorte zu verschieden sind. Aber die Mischungen enthalten in der Regel genug Arten, so dass an jeder Aussaatstelle ein Blüherfolg zu erwarten ist. Das Pflanzenbild wird sich auf jeder Fläche im Lauf der Jahre verändern, weil sich manche Pflanzen besser und andere schlechter durchsetzen. Zur Not kann witterungsabhängig bis Mai und ab August/ September bis Oktober nachgesät werden. Die Sommermonate Juni, Juli und die erste Augusthälfte sind in der Regel immer zu trocken und zu heiß. Sie eignen sich nicht für Ansaaten.

Die Kräuter und Gräser, die mit den jeweiligen Standortbedingungen gut zurechtkommen, samen sich wieder neu aus. Die Blumenwiese erhält sich somit selbst. Weil die Keimlinge der besten Samen am durchsetzungsstärkten sind, passt sich jede neue Pflanzengeneration besser an den jeweiligen Boden und das Kleinklima an. Diese hohe Anpassungsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen zeichnet die Wildpflanzen aus. Kulturformen wurden auf bestimmte Ziele wie z.B. hoher Ertrag oder auffällige Blüte ausgelesen Sie weisen eine hohe genetische Homogenität auf, die zu verminderter Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft führt.

Pflege/ Rückschnitt:

Blumenwiesen werden in der Regel zwei- bis dreimal gemäht. Die erste Mahd erfolgt im Juni, wenn die Margeriten blühen. Im September wird das zweite Mal gemäht. Eine dritte Mahd kann vor dem Winter erfolgen.

Kräuterrasen kann bei Bedarf vier- bis sechsmal jährlich gemäht werden.

Blumenwiesen und Kräuterrasen werden im Abstand von zwei Wochen abschnittsweise gemäht, damit Tiere ausweichen können und durchgängig Nahrung für die Insekten zur Verfügung steht.

Auf Blumenwiesen und Kräuterrasen soll das Mähgut abgeräumt werden.

Stauden sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Sie sind winterhart. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab, werden aber erst im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten, wenn die Insekten, die in den Halmen überwintert haben ausgeschlüpft sind. Reifbedeckte Samenstände zieren den sonst so kahlen, winterlichen Garten und Vögel finden darin in der kargen Jahreszeit Nahrung. Der Wurzelstock verbleibt in der Erde und bildet im folgenden Frühjahr wieder neue Triebe aus.

Trockene, sonnige Standorte:

  • Wiesensalbei - Salvia pratensis
  • Wiesenmargerite - Leucanthemum vulgare –
  • Wiesen-Schlüsselblume – Primula veris
  • Wilde Karde – Dipsacus fullonum
  • Thymian- Thymus serpyllum
  • Natternkopf - Echium vulgare

Mittelfeuchte, teils auch halbschattige Standorte:

  • Beinwell – Symphytum officinale
  • Hornklee – Lotus corniculatus
  • Wilde Malve – Malva sylvestris
  • Gewöhnliches Leimkraut – Silene vulgaris
  • Lungenkraut – Pulmonaria officinalis
  • Roter Fingerhut – Digitalis purpurea
  • Akelei – Aquilegia vulgaris
  • Großer Ehrenpreis – Veronica longifolia
  • Gewöhnliches Seifenkraut – Saponaria officinalis
  • Wiesenplatterbse – Lathyrus pratensis

Feuchte Standorte:

  • Eupatorium cannabinum – Wasserdost
  • Blut-Weiderich – Lythrum salicaria
  • Mädesüß – Filipendula ulmaria
  • Wiesenknopf – Sanguisorba officinalis
  • Rotklee – Trifolium pratense

Heimische Sträucher gehören unbedingt in einen naturnahen Garten. Jahreszeitlich wechseln die Aspekte über Blüte zu Fruchtständen und zur Herbstfärbung der Blätter. Die Sträucher werden als freiwachsende, gemischte Hecke aus mehreren Arten gepflanzt.

Zum Beispiel:

  • Liguster - Ligustrum vulgare
  • Heckenkirsche – Lonicera xylosteum
  • Pfaffenhütchen - Euonymus europaeus
  • Blutroter Hartriegel - Cornus sanguinea
  • Echter Schneeball - Viburnum opulus
  • Wolliger Schneeball – Viburnum lantana
  • Schlehe - Prunus spinosa
  • Hunds-Rose - Rosa canina
  • Schwarzer Holunder - Sambucus nigra
  • Haselnuss - Coryllus avellana
  • Eingriffeliger Weißdorn - Crataegus monogyna

Besser regelmäßig, aber spätestens alle 10 bis 15 Jahre ist ein Pflegeschnitt („Auf-den-Stock-setzen“) notwendig. Pflegeschnitte werden abschnittsweise durchgeführt, um Brutplätze und Nahrungsquellen zu erhalten. In der Zeit der Vogelbrut zwischen 1. März und 31. Oktober ist der Pflegeschnitt gesetzlich verboten. Formschnitt ist möglich, aber im naturnahen Garten sind wo immer es die Platzverhältnisse erlauben freiwachsende Hecken erwünscht.

Sobald es die Flächengröße erlaubt, gehört in jeden Garten mindestens ein heimischer Laubbaum.

Sonnige Bereiche:

  • Winter-Linde - Tilia cordata
  • Stieleiche – Quercus robur
  • Speierling - Sorbus domestica
  • Obstgehölze wie Apfel-, Kirsch- oder Birnbäume, Quitten, Zwetschgen, Mirabellen, Walnuss etc.

Schatten vertragende Arten:

  • Feld-Ahorn – Acer campestre
  • Weißdorn - Crataegus monogyna
  • Vogel-Kirsche – Prunus avium
  • Echte Mehlbeere – Sorbus aria
  • Winter-Linde - Tilia cordata

Immergrüne Art für Sichtschutz im Winter:

  • Eibe - Taxus baccata, heimischer Nadelbaum, verträgt Schatten, hat aber giftige Nadeln und Samen.

Alternativ zu heimischen Bäumen kann auch auf klimaangepasste Arten mit großem Insektenflug ausgewichen werden.

Sonnige Bereiche:

  • Schnurbaum - Sophora japonica
  • Robinie - Robinia pseudoaccacia
  • Blumen-Esche - Fraxinus ornus

Schatten vertragende Arten:

  • Kornelkirsche - Cornus mas
  • Blumen-Esche - Fraxinus ornus, blüht im Schatten weniger

Etliche Wildbienen ernähren sich ausschließlich vom Nektar und Pollen ganz bestimmter Pflanzenarten. Auf der Suche nach Futter legen sie nur wenige hundert Meter zurück. Sie ernähren sich einzig von heimischen Pflanzen und solchen, die nicht durch Zucht verändert wurden. Das Problem der Züchtungen mit sogenannten „gefüllten“ Blüten ist ihr geringer Nutzen für Insekten. In gefüllten Blüten wurden die Staubblätter, die den Pollen produzieren, zu Blütenblättern umgezüchtet. Die vielen Blütenblätter erschweren den Insekten den Zugang zu den Nektardrüsen, die innen auf dem Blütenboden liegen. Manche gefüllt blühenden Arten entwickeln gar keinen Pollen und keine Samen mehr. Viele Wildpflanzen mit ursprünglich insektenfreundlichen, ungefüllten Blüten wurde aus optischen Gründen zu gefüllt blühenden Sorten umgezüchtet. Sie sehen wunderschön aus, bieten jedoch Bienen und anderen Insekten keine Nahrung.

Ebenso wenig zu empfehlen ist die Verwendung von Hybridpflanzen. Sie werden so gezüchtet, dass die Individuen genetisch nahezu identisch sind. Die Samen der Hybridpflanzen, sofern sie überhaupt noch gebildet werden, sind nicht zum Wiederanbau geeignet, weil sie ihre gewünschten Eigenschaften bereits in der nächsten Generation verlieren. Daher muss jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden. Die Nutzer sind abhängig von den Saatgutherstellern. Es handelt sich quasi um Einwegpflanzen. Die Pflanzen eines naturnahen Gartens jedoch sollen fruchtbar sein und sich fortpflanzen können. Pflanzen, die sich selber generativ vermehren, passen sich von Pflanzengeneration zu Pflanzengeneration an die lokalen Wuchsbedingungen des Bodens und Kleinklimas an. Nur so wird die Breite der natürlichen Vielfalt gewahrt und gefördert.

Pestizide sind giftige Substanzen gegen Insekten, Unkraut oder Pilzbefall. Sie finden im naturnahen Garten keinen Einsatz. In artenreichen Gärten nehmen Schädlinge seltener Überhand. Die standortgerechten, heimischen Arten sind robuster und weniger anfällig für Pflanzenkrankheiten. Artenreiche Gärten stehen besser mit Nützlingen in Balance, als Monokulturen. Mit natürlichen pflanzenstärkenden Mitteln wie etwa Brennnesseljauche kann die Pflanzengesundheit zusätzlich unterstützt werden. Notfalls können von ansteckenden Pflanzenkrankheiten befallene Pflanzenteile abgeschnitten und verbrannt werden. Der naturnahe Gärtner, der eine größere Anzahl von Pflanzenarten im Garten hat, kann bei Krankheits- oder Schädlingsbefall auch einmal auf eine Art verzichten. Er hat Geduld und wartet, bis sich das Gleichgewicht in seinem Garten einspielt.

Im naturnahen Garten wird auf den Einsatz chemischer Düngemittel verzichtet. Laub, das unter Sträuchern liegenbleibt, zersetzt sich über den Winter und dient als natürliche Düngung. Blühstreifen und Blumenwiesen dürfen sowieso nicht gedüngt werden. Alternativen zu Kunstdünger für Stauden- und Gemüsebeete sind Komposterde oder die organische Düngung mit Hornspänen oder abgelagertem Mist von Pferden und Hühnern. Bei der Aussaat von Gründüngung erledigen die Knöllchenbakterien an den Wurzeln der Leguminosen die Arbeit der Stickstoffsammlung im Boden. Die Gründüngung wird im Boden eingearbeitet, bevor die Beete bepflanzt werden. Um die Moore zu erhalten wird keine torfhaltige Gartenerde verwendet.

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