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Heilbronn auf dem Weg zur Klimaneutralität

Stadt stellt Klimaschutz-Masterplan vor

Die Stadt Heilbronn will bis zum Jahr 2050 stufenweise nahezu klimaneutral werden. Das ist das Ziel ihres Klimaschutz-Masterplans, über den der Gemeinderat in seiner Mai-Sitzung entscheiden wird. „Die Stadt übernimmt seit vielen Jahren eine aktive Rolle im Klimaschutz. Mit dem Klimaschutz-Masterplan setzen wir die bereits 2010 begonnenen Anstrengungen im kommunalen Klimaschutz konsequent fort und stärken die regionale Wertschöpfung“, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel bei der Vorstellung des 180 Seiten dicken Berichts vor Medienvertretern. „Die fast vollständige Klimaneutralität bis 2050 ist ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel, das wir mit aller Kraft verfolgen und stufenweise erreichen wollen. Der Klimaschutz-Masterplan ist die strategische Grundlage für die Energie- und Klimapolitik der Stadt der nächsten Jahrzehnte.“

Drei wichtige Bausteine kennzeichnen den Weg bis zum Jahr 2050. Dabei spielen Treibhausgase, Energieverbräuche und erneuerbare Energien eine wesentliche Rolle. Während Treibhausgasemissionen und Energieverbräuche deutlich zu reduzieren sind, soll es zukünftig eine verstärkte Bereitstellung und Nutzung erneuerbarer Energien im Stadtgebiet geben. „Auf diese Weise wollen wir das gesetzte Ziel einer fast vollständigen Klimaneutralität erreichen“, unterstreicht Mergel.

Klimafokussierte Stadt

Erster Meilenstein ist das Ziel „nachhaltige klimafokussierte Stadt“. Das wird bereits für das Jahr 2023 angestrebt. Durch insgesamt elf Leitmaßnahmen soll der kommunale Klimaschutz gestärkt werden. Unter anderem sollen durch einen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeirat zukünftig die Stadtverwaltung und der Gemeinderat in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit beraten werden. Zudem kann der Beirat konkrete Maßnahmen initiieren, begleiten und gegebenenfalls nachjustieren.
Durch die Initiierung eines Umweltpakts Wirtschaft sollen lokale Unternehmen ferner untereinander vernetzt und für die Themen
Ressourcen-, Energieeffizienz und Klimaschutz sensibilisiert werden.
Ein Bürgerpakt soll eine Selbstverpflichtung der Bürgerschaft im Bereich des Klimaschutzes anstoßen. Mit dem Verständnis, dass Klimaschutz nicht alleinig Aufgabe der Stadtverwaltung ist, ist es notwendig, viele Mitstreiter und Akteure zu gewinnen und für einen aktiven Klimaschutz zu begeistern.

Klimaneutrale Stadtverwaltung

Für das Jahr 2030 lautet die Zielvorgabe klimaneutrale Stadtverwaltung. Mittels einer Analyse der Verwaltung und der daraus resultierenden Maßnahmenentwicklung soll eine Treibhausgas-Neutralität der Stadtverwaltung Heilbronns bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Gesamtstädtisch soll bis zum Jahr 2030 zudem der Verbrauch an Endenergie, also Strom und Wärme, um 15 Prozent und der Ausstoß an Treibhausgasen um 40 Prozent gesenkt werden. Basis ist das Jahr 1990. Neben der Energieeinsparung nimmt die Bereitstellung bzw. Nutzung erneuerbarer Energien (beispielsweise Photovoltaikanlagen auf Dächern und die energetische Nutzung von Umweltwärme) dabei zukünftig eine entscheidende Rolle ein.

Nahezu klimaneutrale Stadt Heilbronn

Bis zum Jahr 2050 soll die Reduktion der Treibhausgase bei 90 Prozent liegen und die des Endenergiebedarfs bei 35 Prozent – im Vergleich zu 1990. Dann sind die Voraussetzungen für ein nahezu klimaneutrales Heilbronn gegeben.
„Wir orientieren uns damit am Zielkorridor der Bundes- und Landesregierung von etwa 90 Prozent Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem Vergleichsjahr 1990“, sagt Oberbürgermeister Mergel. Das größte Potenzial zur Verringerung des Endenergieverbrauchs liegen laut Klimaschutz-Masterplan in den Bereichen Sanierung von Gebäuden, Wirtschaft und Mobilität. Die wichtigsten Reserven der Erneuerbaren Energien sind demnach stromseitig bei Photovoltaik und Windenergie sowie wärmeseitig bei netzgebundener Wärme und Umweltwärme zu sehen.

Insgesamt wurden im Klimaschutz-Masterplan 26 Maßnahmen definiert. Priorisiert umgesetzt werden sollen neben den bereits genannten Maßnahmen bis 2023 weitere Leitmaßnahmen wie

• Stärkung der kommunalen Energieagentur

• Erstellung eines kommunalen Wärmenutzungsplans

• Solaroffensive Photovoltaikausbau „500-Dächer-Programm“

• Energieeffiziente Stadtquartiere

European Energy Award

Die Stadt plant außerdem, am European Energy Award (eea) teilzunehmen. Dabei handelt es sich um ein Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem, mit dem der Energieeinsatz in Kommunen systematisch erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft werden kann. Eine Auditierung findet alle vier Jahre statt.

Erstellt hat den Klimaschutz-Masterplan die Energielenker Projects GmbH, Greven.