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Augärtle wird Quartierszentrum

Start im April 2024

Vier Quartierszentren hat die Stadt in den vergangenen Jahren aufgebaut, im April 2024 folgt das fünfte: Das bisherige Jugend- und Familienzentrum Augärtle wird zum Quartierszentrum Augärtle. Der Umstrukturierung sowie der damit verbundenen Einrichtung einer Stelle hat der Gemeinderat nun zugestimmt. Träger werden die Stadt Heilbronn und die Caritas Heilbronn-Hohenlohe gemeinsam sein.

Das Jugend- und Familienzentrum Augärtle ist bereits seit vielen Jahren im Unteren Industriegebiet aktiv. Es hat sich als eine wichtige Anlaufstelle für die Bewohnerinnen und Bewohner etabliert und spricht mit seinen Angeboten vor allem Kinder und Jugendliche an. Bisheriger alleiniger Träger war die Stadt Heilbronn. Mit der Weiterentwicklung zum Quartierszentrum wird die Caritas als Partner ins Boot geholt.

Im Gegensatz zu Jugend- und Familienzentren richten sich Quartierszentren an alle Menschen in einem Gebiet. Die Quartiersarbeit im Augärtle wird weiterhin einen Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendarbeit haben, da sich hier in den vergangenen Jahren entsprechende Strukturen gebildet und etabliert haben. Darüber hinaus werden kulturelle Angebote sowie Sportangebote ausgebaut. Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung von Begegnungen und dem nachbarschaftlichen Miteinander.

Das Quartierszentrum wird von einem sogenannten Quartiersmanagement geführt. Es soll mit einer Vollzeitstelle ausgestattet werden, die paritätisch zwischen Stadt Heilbronn und Caritas aufgeteilt wird. Dessen Kernaufgabe ist es, die verschiedenen Angebote im Quartier im Blick zu haben und neue zu erarbeiten.

Bürgerbeteiligung bei der
Entwicklung von Angeboten

Im Entstehungsprozess des Quartierszentrums wurde ermittelt, wie sich die Bevölkerung vor Ort zusammensetzt und welche Bedarfe sie hat. In einem ersten Schritt fanden im Jahr 2022 Experteninterviews mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren sowie Einrichtungen aus dem Unteren Industriegebiet statt. Thematisiert wurde unter anderem, wo es Treffpunkte gibt oder geben sollte, welche Defizite im Gebiet bestehen und welche Erwartungen an ein Quartierszentrum gestellt werden.

Anschließend wurden die Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden. In einer Online-Befragung konnten sie ihre Anregungen, Ideen und Kritiken äußern. Zusätzlich wurde die Gelegenheit genutzt, bei verschiedenen Veranstaltungen beliebte und weniger gefragte Orte sowie fehlende Angebote abzufragen. In diesem Rahmen wurde auch mehrfach der Wunsch formuliert, den Namen Augärtle beizubehalten.

Um die Angebote des Quartierszentrums bedarfsgerecht zu gestalten, wird auch künftig mit den Menschen vor Ort ein enger Austausch stattfinden. Wie bei allen anderen Quartierszentren sind zum Beispiel regelmäßig stattfindende Quartierskonferenzen vorgesehen. Sie geben einen Überblick über die Entwicklungen im Quartier und fragen gleichzeitig die Bedarfe und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohnern ab.

Fünf Quartierszentren
in Heilbronn

Der Prozess der Heilbronner Quartiersentwicklung nahm seinen Anfang bereits im Jahr 2017. Damals beschloss der Gemeinderat einen Teil der bestehenden Jugend- und Familienzentren zu sogenannten Quartierszentren auszubauen und beauftragte in diesem Zuge die Verwaltung, eine Rahmenkonzeption mit den jeweiligen Trägern zu erstellen.

Den Anfang machte schließlich das Quartierszentrum Böckingen, das aus dem Familienzentrum Bürgerhaus Böckingen entstand und zum 1. Januar 2020 eingerichtet wurde. Gemeinsame Träger sind der AWO Kreisverband Heilbronn e.V. und das Diakonische Werk für den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Zur gleichen Zeit wurde das Familienzentrum ARKUS gGmbH in der Südstadt zum Quartierszentrum Heilbronner Süden weiterentwickelt, welches von der PSD gGmbH getragen wird. Aufgrund des großen Einzugsgebiets und Bedarfs eröffneten beide Quartierszentren mittlerweile jeweils einen zweiten Standort im Kreuzgrund und in der Herbert-Hoover-Siedlung.

Im Juni 2020 wurde aus dem Mehrgenerationenhaus in der Heilbronner Nordstadt das Quartierszentrum Nordstadt-Mehrgenerationenhaus. Träger ist auch hier das Diakonische Werk für den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Der jüngste Standort ist das städtische OLGA Jugend- und Familienzentrum, welches im Oktober 2021 zum Quartierszentrum Bahnhofsvorstadt weiterentwickelt wurde. Es befindet sich in städtischer Trägerschaft und hat seinen Sitz im Wilhelm-Waiblinger-Haus.

Im Jahr 2024 wird der bisherige Quartiersentwicklungsprozess ausgewertet. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus der bisherigen Quartiersarbeit wird die Stadtverwaltung Vorschläge zur Weiterentwicklung in der Stadt Heilbronn unterbreiten.