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Zahlreiche Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Zerstörung Heilbronns am 4. Dezember

Traditionelle Gedenkfeier, Ausstellungen, Konzert

In diesem Jahr jährt sich der schwere Bombenangriff zum 80. Mal, bei dem am 4. Dezember 1944 das alte Heilbronn in Schutt und Asche versank und mehr als 6500 Menschen ihr Leben verloren. Zur Erinnerung an den schwärzesten Tag in der Geschichte der Stadt finden in diesem Jahr zusätzlich zur traditionellen Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof zahlreiche Veranstaltungen statt.

In der Ehrenhalle am Rathaus weiht Oberbürgermeister Harry Mergel um 18 Uhr die neue Inschrift zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister wird Miriam Eberlein vom Stadtarchiv Heilbronn die Hintergründe erläutern. Helga Flaig und Thomas Fritsche vom Theater FF präsentieren Zeitzeugenberichte, Briefe und andere historische Quellen, die an verschiedene Opfergruppen erinnern. Zur musikalischen Umrahmung spielt ein Streichertrio der Städtischen Musikschule Heilbronn unter Leitung von Iordanis Eleftheriadis. Bei der Veranstaltung wird für gehörlose Menschen in Gebärdensprache gedolmetscht.

Vor dem Hintergrund der verheerenden Luftangriffe auf die Stadt Heilbronn vor 80 Jahren sowie der aktuellen globalen Krisen und Kriege zeigen die Städtischen Museen Heilbronn ab Mittwoch, 4. Dezember, im Museum im Deutschhof die Ausstellung „Gewalt Krieg Zerstörung oder Kein Frieden Nirgendwo“. Die zeitenübergreifende Schau präsentiert Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus dem eigenen Sammlungsbestand, in denen die Künstlerinnen und Künstler persönliche Erlebnisse verarbeiten, aber auch allgemeine Gewalterfahrungen, Konflikte und Krisenherde nach 1945 bis in die Gegenwart aufgreifen. In der Ausstellung spannt sich das Spektrum der vertretenen Künstlerinnen und Künstler unter anderem von Käthe Kollwitz (1867-1945) und Wilhelm Gerstel (1879-1963) über Walter Maisak (1912-2002), Joseph Beuys (1921-1986) und Hal Busse (1926-2018) bis zu Peter Sauerer (*1958) und den Vogelmann-Skulpturenpreisträgern Roman Signer (*1938) und Ayşe Erkmen (*1949). Am Eröffnungstag lädt die Ausstellung von 10 bis 20 Uhr zum Besuch ein. Anschließend ist sie bis zum 27. Juli 2025 zu den regulären Öffnungszeiten des Museums in der Deutschhofstraße 6 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Am Dienstag, 17. Dezember, führt Kuratorin Dr. Rita Täuber durch die Ausstellung. Die Teilnahme an der Führung kostet drei Euro.

Im Stadtarchiv Heilbronn widmet sich eine der Stationen in der stadtgeschichtlichen Ausstellung dem 4. Dezember 1944. Jeweils um 17, 18.30 und 19.30 Uhr vergegenwärtigt der 23-minütige Film „Feuersturm. Der Luftkrieg in Heilbronn 1944/45“ die Ereignisse und beleuchtet die historischen Hintergründe der Katastrophe. Das Gedenkbuch der Stadt Heilbronn, Zeitzeugenberichte, Fotos und Karten runden das Informationsangebot ab.

Am Hafenmarktturm präsentieren Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums am 4. Dezember von 12 bis 14.30 Uhr ihre Ergebnisse aus der Beschäftigung mit dem Hafenmarktturm als Erinnerungsort. Dabei stehen sie auch für Gespräche mit Passanten zur Verfügung.

Der Heilbronner Friedensweg steht in diesem Jahr unter dem Motto „Lass Frieden regnen! Damit Gutes wachsen kann“. An drei Stationen will er an die Zerstörung Heilbronns und die Opfer erinnern und zugleich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Menschen auch heute ganz Ähnliches erleben. Die Aktion des katholischen Dekanats Heilbronn-Neckarsulm und verschiedener Kooperationspartner startet um 18.30 Uhr vor dem Seiteneingang der Kirche St. Peter und Paul in der Kirchbrunnenstraße und findet draußen statt ohne viel Fußweg. Das Ende ist um 19.40 Uhr im Deutschhof. Die Teilnahme ist kostenlos.

Traditionell klingt der Tag mit dem Gedenkkonzert des Philharmonischen Chors Heilbronn um 20 Uhr in der Kilianskirche aus. Auf dem Programm stehen das Requiem in d-Moll (1849) von Anton Bruckner sowie das Werk Responsoria pro hebdomada sancta (1723) von Jan Dismas Zelenka und die Uraufführung „Quia non sunt II“ für Posaune solo des Heilbronners Lothar Heinle. Karten sind im Vorverkauf in der Tourist-Information in der Kaiserstraße 17 sowie an der Abendkasse erhältlich.

Die Stadtbibliothek Heilbronn stellt verschiedene Medien zum 4. Dezember 1944 zusammen. Sie liegen von Dienstag, 26. November, bis Freitag, 13. Dezember, in der Stadtbibliothek im K3, Berliner Platz 12, aus und sind auch entleihbar.

Feier auf dem Ehrenfriedhof 
und Läuten der Kirchenglocken

Auf dem Ehrenfriedhof im Köpfertal wird um 15 Uhr traditionell der Toten im offiziellen Rahmen gedacht. Die Ansprachen halten Oberbürgermeister Harry Mergel und Prälat Ralf Albrecht, das Schlussgebet spricht Dekan Roland Rossnagel. Eine halbe Stunde vor Beginn spielt der Posaunenchor Heilbronn und des Bezirks, es singen der Augustinuschor und der Chor am Deutschordensmünster.

Die Verkehrsbetriebe richten für diesen Anlass einen Busverkehr ein: Um 14.25 und 14.40 Uhr fahren ab der Haltestelle Harmonie/Kunsthalle Sonderbusse zum Trappensee, um 14.30 Uhr auch die Linie 1. Zudem wird ein Pendelverkehr mit einem Kleinbus von der Haltestelle Trappensee zum Ehrenfriedhof angeboten. Auch die Rückfahrt zur Harmonie stehen zwischen 15.43 und 16.11 Uhr drei Busverbindungen zur Verfügung.

Zum Gedenken an den Luftangriff läuten am Mittwoch, 4. Dezember, mehrmals die Glocken: Zu Beginn der Gedenkveranstaltung im Köpfertal um 15 Uhr läutet die Feuerglocke der Kilianskirche, fünf Minuten später folgen die Kirchenglocken aller evangelischen und katholischen Kirchen im Stadtkreis. Um 19.20 Uhr läuten die Glocken erneut in Erinnerung an den Luftangriff vor 80 Jahren, der damals um diese Uhrzeit begonnen hat.

Der Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkt schließt bereits um 19 Uhr.

Weitere Veranstaltungen
rund um den Jahrestag

Bereits am Dienstag, 3. Dezember, lädt die Evangelische Nikolai-Kirchengemeinde um 19 Uhr zu einer Feierstunde in die Nikolaikirche in der Sülmerstraße 73 ein. Im Fokus der Veranstaltung steht die „Ikone der Versöhnung“.

Zum Gedenken an die Heilbronner Bombennacht widmet das Theater Heilbronn am Sonntag, 8. Dezember, eine Hommage dem Schriftsteller Volker Braun. Der heute 85-Jährige und Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2000 erlebte als Fünfjähriger die schweren Luftangriffe auf seine Heimatstadt Dresden im Februar 1945. Drei Monate später verlor er am letzten Kriegstag seinen Vater. Diese frühen prägenden Erfahrungen verarbeitete er 2007 in seiner berührenden autobiographischen Erzählung „Das Mittagsmahl“. Aus dieser Erzählung und aus dem Gedichtzyklus „Totentänze/Liebeslager“ lesen Sabine Unger und Stefan Eichberg am 8. Dezember um 20 Uhr unter dem Titel „Und ich kann bleiben, wo der Pfeffer wächst“ in der Boxx, Berliner Platz 1. Karten gibt es online unter www.theater-heilbronn.de und an der Theaterkasse.

Die VHS Heilbronn zeigt ab Dienstag, 10. Dezember, eine fotografische Spurensuche zum 4. Dezember der Teilnehmenden des VHS-Dozenten Sascha Uhrig in der vhs-Galerie im Untergeschoss. Die Eröffnung findet um 18.30 Uhr statt. Anschließend sind die Arbeiten bis zum 24. Januar 2025 montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zu sehen. Ausnahme: Vom 23. Dezember bis zum 6. Januar hat die VHS in der Kirchbrunnenstraße 12 geschlossen.