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Neue Städtepartnerschaft mit Novorossijsk

Einstimmiges Votum vom Gemeinderat

Nun sind Heilbronn und Novorossijsk auch ganz offiziell verschwistert. Heute stimmte der Heilbronner Gemeinderat einstimmig der Ratifizierung der Partnerschaftsurkunde zu. Die Duma von Novorossijsk hatte die Partnerschaft schon Ende Januar bewilligt.

„Gerade jetzt, wo die Beziehungen auf nationaler Ebene schwierig sind, ist es besonders wichtig, auf kommunaler Ebene den zwischenmenschlichen Kontakt und Freundschaften zu pflegen. Dies ist auch unsere Verpflichtung angesichts des Leids und des Traumas, das wir mit dem Zweiten Weltkrieg, und zwar in besonderem Maße in Russland bzw. der UdSSR, verursacht haben“, erklärte Oberbürgermeister Harry Mergel vor der Entscheidung.

Zudem verwies Mergel auf zahlreiche Anknüpfungspunkte wie den Weinbau und Hafen sowie auf allen Ebenen. Beim Besuch einer Heilbronner Delegation vor zwei Wochen hat die IHK Heilbronn-Franken bereits eine Absichtserklärung mit ihrer russischen Partnerorganisation unterzeichnet. Im Bereich des Sports besteht schon ein Austausch zwischen den Judokas, im Oktober nehmen 40 Novorossijsker Jugendliche an der Jugendsportbegegnung in Heilbronn teil. Aber auch bei den Schulen und Hochschulen bieten sich Vernetzungsmöglichkeiten: In Novorossijsk gibt es am Gymnasium Nr. 6 einen Deutschschwerpunkt, und die Novorossijsker Außenstelle der Universität Pjatigorsk bildet Deutschlehrer und Übersetzer aus. In Heilbronn wiederum unterrichtet das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Russisch.

Vom 14. bis zum 17. September hatte eine 16-köpfige Heilbronner Delegation Novorossijsk besucht. Unter den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nutzten Oberbürgermeister Harry Mergel und Bürgermeisterin Agnes Christner sowie neun Stadträtinnen und Stadträte die Gelegenheit, die südrussische Stadt am Schwarzen Meer kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Dabei wurde auch schon die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet, vorbehaltlich der heutigen Zustimmung durch den Gemeinderat.

Novorossijsk ist eine stark wachsende Stadt mit mittlerweile rund 300 000 Einwohnern. Im größten Schwarzmeerhafen Russlands werden vor allem Öl, Zement und Getreide umgeschlagen. Als Weinstadt beheimatet Novorossijsk die älteste Sektkellerei Russlands. Eine kleine deutschstämmige Minderheit hat sich in einem deutschen Kulturverein zusammengeschlossen. In Heilbronn leben wiederum über 11 000 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, darunter über 4000 aus der Russischen Föderation.

Für Heilbronn ist die Städtepartnerschaft mit Novorossijsk die erste Verschwisterung seit 21 Jahren und die sechste überhaupt.