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Hoher Stellenwert für Kriminalprävention
Lenkungsgremium tagte erstmals im Frühjahr
Die Kommunale Kriminalprävention (KKP) setzt ihre Arbeit engagiert fort: Erstmals fand die Sitzung des Lenkungsgremiums unter Vorsitz von Oberbürgermeister Harry Mergel bereits im Frühjahr statt. „Anstatt im Herbst zu tagen, passen wir uns dem jährlichen Rhythmus der Polizei an. So können wir uns sofort mit der veröffentlichten Kriminalstatistik befassen“, leitete der OB in die Sitzung ein.
Abgesehen vom Zeitpunkt gibt es auch strukturelle Verbesserungen: Neu ist bei der Stadt eine Stabsstelle „Kriminalprävention“, die mit Günter Schramm besetzt ist und dem Ordnungsamt unter neuer Leitung von Dorothea Grigore angehört. Ziel ist, die Präventionsarbeit weiter zu vernetzen und stärker an den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung auszurichten. Nicht zuletzt hat sich das Lenkungsgremium eine neue Geschäftsordnung gegeben, damit dieses auch für künftige Herausforderungen gut aufgestellt ist. Und auch der Name „Kommunale Kriminalprävention (KKP)“ selbst wird jetzt diskutiert. Gesucht wird ein anschaulicher Begriff, der die Kooperation in Sicherheitsfragen verdeutlicht.
Inhaltlich brachte die Sitzung der Lenkungsgruppe vor allem einen ausführlichen Bericht von Polizeipräsident Hans Becker über verschiedene Aspekte der Arbeit der Lenkungsgruppe: „Heilbronn ist nach wie vor die sicherste Großstadt unseres Landes“, sagte Becker. So sei Heilbronn auch beim landesweiten Ranking der kreisfreien Städte bei der Häufigkeit der Straftaten je
100 000 Einwohner am unteren Ende, das gleich gilt für die „Tatverdächtigenbelastungszahl“ – in keinem Stadtkreis gab es so wenige Kinder und Jugendliche unter den ermittelten Tatverdächtigen. Erfreulich war auch der Stadtkreisvergleich bei der Einbruchsqualität: „Viel besser geht’s eigentlich nicht“, kommentierte Becker den Platz Heilbronns weit vor Ulm und Heidelberg.
Es gab aber auch weniger erfreuliche Zahlen: So beispielsweise im Bereich der „Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum“: Hier gab es 2017 auf 2018 einen signifikanten Anstieg. Sorgen löst auch die Zunahme der verdächtigen jungen Menschen bei der Rauschgiftkriminalität aus: „Hier geht die Kurve leider hoch“, kommentierte Becker. Unterschätzte Gefahren gehen schon von „Legal Highs“ aus. Das sind keine harmlosen Kräutermischungen, sondern chemische Substanzen, deren Wirkung illegalen Betäubungsmitteln wie Cannabis oder Speed ähnelt.
Künftig soll sich, so Bürgermeisterin Agnes Christner, eine gemeinsam besetzte Arbeitsgruppe mit weitergehenden Fragen befassen und dem Lenkungsgremium berichten: Konkret wird es um die abzuleitenden Erkenntnisse aus der Polizeistatistik und die Entwicklung von Handlungsansätzen und Maßnahmen gehen. Außerdem soll ein Präventionsatlas für bereits bestehende Präventionsangebote erstellt werden. Darüber hinaus wird dem Gemeinderat Ende des Jahres ein Sicherheitsbericht vorgestellt werden, der auch den Stand der Kriminalprävention beinhaltet.