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Großinvestition in Umweltschutz

Abwassernetz wird erweitert

Die Stadt Heilbronn investiert 6,9 Millionen Euro in das Abwassernetz, um die Wasserqualität weiter zu verbessern. Dazu wird das größte Regenwasserbehandlungsbauwerk im Abwassernetz der Stadt Heilbronn, der Kanalstauraum Nr. 34 (KSR 34), durch ein weiteres Becken ergänzt und technisch so ausgestattet, dass weniger Schmutzstoffe in den Neckar eingetragen werden. Zum Baubeginn der innovativen Anlage griffen Oberbürgermeister Harry Mergel, Bürgermeister Wilfried Hajek und Frank Schupp, Geschäftsführer der Heilbronner Versorgungs GmbH, heute mit Vertretern der Baufirmen zum Spaten.

„Mit dieser Großinvestition erfüllen wir die neusten wasserrechtlichen Vorgaben und leisten einen wichtigen Beitrag zum Gewässer- und Umweltschutz“, freut sich OB Mergel über die Maßnahme.

Unter einem Kanalstauraum versteht man einen sehr großen Abwasserkanal, in dem bei starken Niederschlägen das Wasser vorübergehend gespeichert wird, bevor es gedrosselt zur Kläranlage weitergeleitet wird. Wenn der zur Verfügung stehende Stauraum aufgebraucht ist, wird das zusätzlich ankommende Wasser direkt in den Neckar geleitet.

Durch die anstehende Maßnahme wird der bestehende Stauraum nun um über 800 m³ vergrößert. Bevor das Wasser in den Neckar gelangt, durchströmt dieses das neue Becken und den darin enthaltenen Lamellenabscheider von unten nach oben. Dabei setzen sich Schmutzstoffe an den Wänden der Lamellen ab und rutschen nach unten. Das gereinigte Wasser wird in den Neckar abgeführt. Die Schmutzstoffe werden dem Zulauf der Kläranlage zugeführt.

Die Herstellung des Beckens und des Pumpenschachts erfolgt im Spezialtiefbau im Grundwasser. So werden die Baugruben mit einer Tiefe von bis zu neun Meter für die neuen Anlagen mit Bohrpfählen hergestellt. Die Zu-, Ablauf- und Verbindungskanäle zwischen den einzelnen Bauwerken werden im Rohrvortrieb geschaffen. Die Kanäle weisen einen inneren Durchmesser von bis zu 1,20 Meter auf. Der Einbau des Lamellenabscheiders erfolgt in das neue Becken, das, um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, ein Dach und eine Abluftbehandlung erhält. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Frühjahr 2023 geplant.

Anschließend folgt eine zweijährige Monitoring Phase. Diese wird wissenschaftlich durch das Institut für Wasser und Gewässerentwicklung des Karlsruher Instituts für Technologie begleitet. In dieser Zeit wird die Funktion überwacht und der Betrieb optimiert.

Bauausführende Firmen sind die ARGE Schneider Bau GmbH & Co. KG, Heilbronn und Karl Köhler GmbH, Besigheim. Der Lamellenabscheider wird von der Firma BGU-Umweltschutzanlagen GmbH, Bretzfeld, geliefert. Mit der technischen Ausrüstung ist die Firma IUT Innovative Umwelttechnik GmbH, Pfedelbach-Windischenbach, beauftragt. Die Planung stammt vom Ingenieurbüro Klinger und Partner, Heilbronn.

In der Kläranlage Heilbronn an der Austraße werden die Abwässer von elf Kommunen behandelt. Neben der Stadt Heilbronn mit heute über 126 000 Einwohnern sind dies Brackenheim, Cleebronn, Eppingen-Kleingartach, Flein, Leingarten, Massenbachhausen, Nordheim, Schozach, Schwaigern und Talheim. Ausgelegt ist die Kläranlage auf bis zu 500 000 Einwohner. Die Betriebsführung erfolgt seit 2005 durch die Heilbronner Versorgungs GmbH.

Oberbürgermeister Harry Mergel (2.v.l.), Bürgermeister Wilfried Hajek (3.v.r.) und Frank Schupp (3.v.l.), Geschäftsführer der HNVG, zusammen mit Vertretern der Baufirmen beim Spatenstich für das Erweiterungsbauwerk des Kanalnetzes

Oberbürgermeister Harry Mergel (2.v.l.), Bürgermeister Wilfried Hajek (3.v.r.) und Frank Schupp (3.v.l.), Geschäftsführer der HNVG, zusammen mit Vertretern der Baufirmen beim Spatenstich für das Erweiterungsbauwerk des Kanalnetzes