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Weniger Gäste bei privaten Feiern
Stadt plant strengere Maßnahmen
Die Zahl der Neuinfektionen in Heilbronn steigt wie auch in anderen Städten kontinuierlich an. Am heutigen Montag liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 45 (Stand 11. Oktober, 16 Uhr) und damit knapp unter dem kritischen Grenzwert von 50. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner über die zurückliegenden sieben Tage an und macht das Infektionsgeschehen regional vergleichbar. „Wir nähern uns mehr und mehr dieser kritischen Marke. Es kann jeden Tag eintreten, dass wir sie erreichen. Sobald diese Marke überschritten ist, beginnt die sogenannte Eingriffsstufe. Dann werden wir strengere Maßnahmen anordnen, die wir in einer Allgemeinverfügung festgeschrieben haben“, kündigt Oberbürgermeister Harry Mergel an.
„Alles, was wir tun, tun wir zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, vor allem der älteren und vorerkrankten Menschen unter uns. Wir sichern damit aber auch die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens und versuchen den Schaden für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Und wir wollen gewährleisten, dass Schule und Kindergarten möglichst uneingeschränkt geöffnet bleiben können. Wir sind überzeugt, dass die getroffenen Maßnahmen geeignet sind, diese Ziele zu erreichen. Einen zweiten Lockdown wollen wir auf alle Fälle verhindern.“
Im Einzelnen betreffen die Maßnahmen Feiern: Private Feiern in privaten Räumen sind auf maximal zehn Personen begrenzt. Private Feiern in öffentlichen und gemieteten Räumen sind auf 25 Personen begrenzt. Davon nicht betroffen sind öffentliche Veranstaltungen, die nach der Corona-Verordnung des Landes unter Vorlage eines Hygienekonzepts bis maximal 500 Teilnehmende zulassen. Zusammenkommen ohne Anlass, sogenannte Ansammlungen, sind auf maximal zehn Teilnehmer begrenzt.
Aber auch die Maskenpflicht wird ausgeweitet. „Auf Begegnungsflächen gilt Maskenpflicht. Sie wird erweitert auf öffentliche Plätze und Märkte. Welche Flächen von dieser Regel betroffen sein werden, darüber sind wir noch in der Abstimmung“, sagt Oberbürgermeister Mergel. „Um der oft drangvollen Enge in Schulbussen zu entgehen, unterstützen wir Überlegungen den Schulunterricht zu entzerren.“
Derzeit ist das Infektionsgeschehen in Heilbronn diffus, die Infektionsquellen können nicht scharf eingegrenzt werden. „Häufig ist gar nicht festzustellen, wo sich eine positiv auf Sars-CoV-2 getestete Person überhaupt infiziert hat“, sagt Dr. Peter Liebert, Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Heilbronn. Vielfach handele es sich um familiäre Häufungen. Zur Unterstützung der Hotline des Gesundheitsamts, wo derzeit bis zu 600 Anrufe täglich eingehen, und der Nachverfolgung von Kontaktpersonen wird die Stadt auf das Angebot der Bundeswehr zurückgreifen.
In Heilbronn sind derzeit (Stand 11.10.2020) 808 Personen mit dem Coronavirus infiziert, 713 bereits wieder genesen. 17 sind mit oder an den Folgen von Covid 19 gestorben.
Auch die Stadtverwaltung selbst reagiert auf das dynamische Infektionsgeschehen und verlängert für die Beschäftigten das Angebot im Homeoffice zu arbeiten, alternierende Telearbeit oder mobiles Arbeiten zu nutzen bis zum 31. März 2021. Oberbürgermeister Mergel appelliert an Arbeitgeber in der Stadt und der Region, ebenfalls diese Angebote für ihre Beschäftigten zu nutzen. Auch weniger Präsenztermine und stattdessen wieder mehr virtuelle Meetings sollen innerhalb der Heilbronner Verwaltung stattfinden.