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Standards für Bioabfälle steigen
Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn setzen Kontrollen fort
Bioabfälle sind wertvolle Rohstoffe, aus denen Biogas und Kompost hergestellt wird. Immer wieder finden sich in den zur Leerung bereitgestellten Biotonnen jedoch auch Restmüll, Plastiktüten und Verpackungen aus verschiedenen Materialien. Diese sind Störstoffe, die die Verarbeitung der Bioabfälle behindern sowie in den Boden und damit in die Nahrungskette gelangen können. Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn kontrollieren deshalb seit rund einem Jahr verstärkt die Tonnen bei der Leerung. „Wir sehen, dass die Kontrollen Wirkung zeigen und sich durch sie die Qualität des Biomülls verbessert“, sagt Martin Borgmeyer von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn. „Aber wir erfüllen noch nicht den Standard, der künftig gelten wird.“
Ab Mai 2025 darf der Störstoffanteil im Biomüll bei der Anlieferung an der Verwertungsanlage nur noch bei einem Prozent liegen, ansonsten muss die gesamte Menge als Restmüll teuer entsorgt werden. Diesen Grenzwert schreibt die neue Bioabfallverordnung vor. Noch liegt die Beanstandungsquote der kontrollierten Biotonnen allerdings bei etwa drei Prozent.
Die Verwertung von zu stark verschmutzten Bioabfällen kann künftig von den Vergärungsanlagen bzw. Kompostwerken verweigert werden. Dann bleibt auf Kosten aller Gebührenzahler nur die Restmüllentsorgung. „Um dies zu verhindern, werden Biotonnen weiterhin kontrolliert und falsch befüllte Behälter bleiben auch weiterhin ungeleert stehen“, erklärt Borgmeyer.
Zur Kontrolle der Tonnen ist ein Abfuhrfahrzeug mit einem speziellen Detektor unterwegs. Bei 203.000 kontrollierten Behältern im vergangenen Jahr schlug er 6500 Mal an. In der Folge wurden die Tonnen nicht geleert. Stattdessen wurden sie mit einer roten Karte versehen. Das bedeutet, dass die Tonnen entweder nachsortiert werden können oder zur Restmüllabfuhr bereitgestellt werden müssen. Dafür sind sie mit einer kostenpflichtigen Banderole zu versehen. Je nach Behältergröße werden für diese zwischen acht und 32 Euro fällig.
Keine Plastiktüten
zur Sammlung verwenden
Nur wenige Regeln müssen beachtet werden, damit der Bioabfall gut verwertet werden kann. In die Biotonne dürfen nur kompostierbare Abfälle wie Salat-, Gemüse- und Obstreste, feste Speisereste, Kaffee- und Teesatz (mit Filter), Eierschalen, Topfpflanzen, Schnittblumen (ohne Bindedraht), Haare, Federn, Papierservietten, Laub, Unkräuter oder Grasschnitt. Nichts zu suchen haben in der Biotonne Metalle, Glas, Kunststoffe aller Art, Getränkekartons, Staubsaugerbeutel, Schadstoffe, Zigarettenkippen, Windeln, Kehricht und sonstiger Hausmüll.
Auf keinen Fall dürfen Bioabfälle in Plastiktüten verpackt in der Biotonne gesammelt werden. Das gilt auch für im Handel erhältliche biologisch abbaubare Plastiktüten. Diese können von den Anlagen, in denen die Heilbronner Bioabfälle weiterverarbeitet werden, nur unvollständig zersetzt werden. Die Folge: Die Reste müssen aufwändig aussortiert werden und Plastikpartikel können mit dem Kompost in den Boden und damit in die Nahrungskette gelangen. Stattdessen können zum Verpacken der feuchten Bioabfälle Papiertüten, auch gebrauchte Bäckertüten, oder Zeitungspapier verwendet werden.