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Bebauungsplan nimmt weitere Hürde im Gemeinderat

Der Sportverein Heilbronn am Leinbach 1891 e.V. will seine Sportanlagen im Ried in Heilbronn-Frankenbach ausbauen. Unter anderem sind ein Fußballrasenspielfeld und zwei Beachvolleyballfelder geplant. Damit diese Pläne wie mit der Stadt Heilbronn vereinbart umgesetzt werden können, hat die Verwaltung bereits im Mai 2020 dem Gemeinderat den Bebauungsplan 104/10 Heilbronn - Frankenbach „Sportanlagen Leinbach“ im Entwurf zur Abstimmung vorgelegt. Nachdem die Planungen zwischenzeitlich weiterentwickelt wurden, musste dieser Entwurf nochmals angepasst werden. In seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, 21. Dezember, stimmte der Gemeinderat dem erweiterten Entwurf nun zu.

Gültiges Planungsrecht liegt vor, sobald der Gemeinderat den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan trifft. Damit kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 gerechnet werden. Dann kann der SV Heilbronn am Leinbach, der aus dem Zusammenschluss von Spvgg Frankenbach und VfL Neckargartach entstanden ist, seine Pläne realisieren. Wie mit der Stadt Heilbronn vereinbart, will der Verein seine Sportanlagen in Frankenbach ausbauen, um dort alle seine Freianlagen zu konzentrieren. Die Freianlagen in Neckargartach werden dann aufgegeben, der Standort Römerhalle jedoch beibehalten.

Für das neue 98 mal 64 Meter große Fußballfeld südlich der Leintalsporthalle an der Würzburger Straße muss der bisherige Bolzplatz weichen. Diesen wird die Stadt Heilbronn durch ein neues umzäuntes Kleinspielfeld südlich des Sport- und Gesundheitszentrums Sportivo ersetzen, wo sich derzeit ein nicht mehr benutzbares Sandspielfeld befindet. Ohne Änderung des Planungsrechts kann der Verein einen weiteren Tennisplatz in Ergänzung der fünf bereits vorhandenen Plätze anlegen.

Ausgleichsmaßnahmen 
in den Böllinger Höfen

Durch seine Lage im Leinbachtal befindet sich das Plangebiet in bzw. in unmittelbarer Nähe zum einem Flora-Fauna-Habitat und einem Landschaftsschutzgebiet. Deshalb haben Belange des Umweltschutzes eine besondere Bedeutung. So sind bei Realisierung der Sportanlagen im Ried aufgrund naturschutzrechtlicher Vorgaben Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Für diese ist eine fast 6000 Quadratmeter große Fläche nordwestlich der Böllinger Höfe in Neckargartach vorgesehen, die bereits von einem Acker in eine Wiese umgewandelt wurde. Zum Schutz der Zauneidechsen, die im Plangebiet leben, werden zwei Ausgleichshabitate am Rande der neuen Sportanlagen geschaffen. Zur Ergänzung des Gehölzbestandes im Geltungsbereich sind mindestens 15 Laubbäume zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. Da das Gebiet sich in einem rechtskräftigen Überschwemmungsgebiet befindet, sind für bauliche Tätigkeiten und Anlagen im Gebiet die Belange des Hochwasserschutzes zu beachten und eine wasserrechtlich konforme Errichtung der Sportanlagen sicherzustellen.

Ausreichend Parkplätze 
vorhanden

Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans hat das Planungs- und Baurechtsamt auch die Parkplatzsituation vor Ort untersucht mit dem Ergebnis: Stellplätze sind im Umfeld des Plangebiets ausreichend vorhanden. Zwar sei die Zahl der Stellplätze an den Vereinssportanlagen im Riedweg begrenzt, aber nördlich der Leintalsporthalle und des Sportivo, in rund 100 bis 250 Meter Entfernung zu den neuen Sportanlagen, bestehe ein großzügiges Stellplatzangebot.

Die Kosten für die Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans trägt die Stadt. Zudem gewährt die Stadt Heilbronn dem SV Heilbronn am Leinbach gemäß der 2019 zwischen dem Verein und der Stadt abgeschlossenen Vereinbarung eine finanzielle Unterstützung, um sich im Zuge der Vereinsfusion für die kommenden zehn bis 20 Jahre zukunftsfähig auszurichten. Mit Ausnahme des Kleinspielfeldes liegt die Bauherrschaft für die geplanten Sportanlagen beim Verein, der hierzu die Kosten für Fachplanungen und Bauausführungen übernimmt. Das Kleinspielfeld erstellt die Stadt Heilbronn mit städtischen Mitteln.