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Partner des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm geben den Startschuss für ein neues Maßnahmenpaket
Pressemitteilung des Regierungspräsidiums
Im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm arbeiten elf Partnerinnen und Partner aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft seit 2017 gemeinsam an der Lösung von Verkehrsproblemen und der Verbesserung der Mobilitätsangebote in der Region. Heute (30. März) hat die siebte Steuerkreissitzung unter der Leitung von Verkehrsminister Winfried Hermann MdL im Landratsamt Heilbronn stattgefunden. Dabei konnte nicht nur eine erfolgreiche Zwischenbilanz über die Zusammenarbeit gezogen, sondern auch ein erweitertes Maßnahmenpaket aus 38 bestehenden und neuen Maß-nahmen für die zweite Laufzeit des Mobilitätspaktes beschlossen werden. Zudem haben sich die Partnerinnen und Partner des Paktes darüber verständigt, die Expertise des Regionalverbands Heilbronn-Franken künftig in den Arbeitsgruppen einzubeziehen.
Verkehrsminister Winfried Hermann machte deutlich: „Es gibt gleich mehrere Beispiele für eine gelungene Zusammenarbeit der Partnerinnen und Partner während der ersten Laufzeit. So wurde das Jobticket-Angebot ausgeweitet und Takte des öffentlichen Nahverkehrs verstärkt auf die Arbeitszeiten ausgerichtet. Ein weiteres Positiv-beispiel ist die geplante Anbindung des Gewerbegebiets „Obere Fundel“ an Schiene, Straße, Fuß- und Radwege. Mit einem ambitionierten Maßnahmenpaket für die zweite Laufzeit zeigen die Beteiligten, dass sie die Mobilitätswende in dieser Region weiter aktiv mitgestalten und voranbringen möchten. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Mobilität der Menschen in der Region.“
Regierungspräsidentin Susanne Bay ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Mit der heutigen Sitzung wurde der Grundstein dafür gelegt, dass auch in den kommenden Jahren gemeinsam an einer umwelt- und klimagerechten sowie sozial verträglichen Mobilität in der Wirtschaftsregion Heilbronn/Neckarsulm gearbeitet wird. Die Verkehrswende schaffen wir nur, wenn alle an einem Strang ziehen.“
Erweitertes Maßnahmenpaket
Mit der Fortführung des Paktes um weitere fünf Jahre bis 2027 haben sich die Partnerinnen und Partner darauf verständigt, die bereits begonnenen Maßnahmen der ersten Laufzeit in den Bereichen Rad- und Fußverkehr, Verkehrssicherheit, nicht-schienengebundenem öffentlichen Personennahverkehr und Mobilitätsmanagement weiter voranzutreiben. Dank zahlreicher Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger und der Expertise der am Pakt beteiligten konnten gleichzeitig eine Vielzahl an weiteren Aufgaben und Zielen erarbeitet werden, die in den nächsten Jahren angegangen und umgesetzt werden sollen.
ÖPNV
Im Bereich öffentlicher Personennahverkehr konnten bereits in der ersten Laufzeit Angebotsverbesserungen und Taktverdichtungen umgesetzt werden. Weitere Maßnahmen, wie die Bevorrechtigung des öffentlichen Verkehrs in der Heilbronner Innenstadt werden fortgeführt. Auch die Erneuerung technischer Bahnübergangssicherungsanlagen und die Barrierefreiheit am Bahnhof Mosbach-Neckarelz stehen weiterhin im Fokus, ebenso der Haltepunkt Bad Friedrichshall Süd mit Brücke über die B 27, der die Anbindung des Sondergebiets „Obere Fundel“ an den Schienenverkehr gewährleisten soll.
Neu aufgenommen werden unter anderem die Entwicklung und Erprobung von On- Demand-Verkehren und autonomem Fahren in ÖPNV-Anwendungen und auch weitere Kapazitätssteigerungen im Schienenverkehr.
Mobilitätsmanagement
Hauptaufgabe ist hier, die Pendlerinnen und Pendler, die täglich zum hohen Verkehrsaufkommen in der Region beitragen, zu einem Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsangebote zu motivieren und somit nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu stärken. Die dem Mobilitätspakt angehörenden Unternehmen der Schwarz Gruppe und die Audi AG haben bereits einige Maßnahmen ihres umfassenden Programms zum betrieblichen Mobilitätsmanagement umgesetzt. Weiterhin vorangebracht werden sollen die gemeinsame Nutzung der Mitfahrplattform twogo.de unter der einheitlichen Kampagne „Die Region fährt mit“ oder die Flexibilisierung des Jobtickets in Form eines digitalen Angebots.
Neu im Paket ist die Förderung der Bereitstellung und multimodalen Nutzung von offenen Mobilitätsdaten sowie der Aufbau multimodaler Mobilitätsstationen in der Region. Letzteres soll einen Wiedererkennungswert von Mobilitätsstationen schaffen und den Umstieg vom Individualverkehr auf den Umweltverbund steigern.
Motorisierter Individualverkehr
Um die Leistungsfähigkeit der Straßeninfrastruktur zu erhalten, werden insbesondere die mittel- und längerfristigen Maßnahmen aus der ersten Paktlaufzeit von den Partnerinnen und Partnern weiterverfolgt. Bei den sogenannten Sofortmaßnahmen konnten bereits einige umgesetzt werden.
Für die zweite Laufzeit des Mobilitätspaktes sind vor allem die zahlreichen Maßnahmen entlang der B 27 zu nennen, beginnend vom 4-streifigen Ausbau ab der Anschlussstelle Heilbronn/Neckarsulm über die Planungen am Amorbachknoten und am Knoten an der Oberen Fundel bis zum Ersatzneubau Jagstbrücke Jagstfeld. Auch entlang der L 1100 und L 1101 wird weiter daran gearbeitet, verkehrliche Verbesserungen zu erzielen. Hier sind beispielsweise Leistungsfähigkeitssteigerungen durch Knotenpunktertüchtigungen und die Ertüchtigungsmaßnahmen beziehungsweise Neubauplanungen an der Wehr- und Kanalbrücke zu nennen.
Die großräumige Verkehrsuntersuchung von 2018 wird in der zweiten Laufzeit fortgeschrieben und der Prognosehorizont von 2030 auf 2040 erweitert. Ein integrativer Untersuchungsansatz wird dabei alle Mobilitätsformen berücksichtigen.
Rad- und Fußverkehr
Zur Verbesserung des Radverkehrs in der Region Heilbronn/Neckarsulm ist die Radschnellverbindung RS 3 in Nord Süd-Richtung entlang dem Neckarkanal weiterhin ein wichtiger Bestandteil im Mobilitätspakt. Um das Potential voll ausschöpfen zu können, liegt der Fokus auf dem Ausbau leistungsfähiger Anschlüsse als Zuwegung zum Radschnellweg. Außerdem streben die Partnerinnen und Partner die Verlängerung der Rad- und Fußwegebrücke vom Haltepunkt Bad Friedrichshall-Süd an, um eine weitere Anbindung an den Radschnellweg RS 3 zu erhalten. Für die zweite Laufzeit des Mobilitätspakts haben die Partnerinnen und Partner einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das Thema Fußverkehr und Ortsmitten gelegt und dazu eine Austauschplattform „Ortsmitten“ gegründet. In diesem Netzwerk verfolgen die Projektpartner das Ziel, den Fußverkehr qualitativ zu stärken und eine erhöhte Aufenthaltsqualität in Ortsmitten zu entwickeln. Zudem sollen resultierend aus den Eingaben des Werkstattgesprächs die Themen Respekt und Sicherheit im Verkehr in den Austausch einfließen.
Hintergrundinformationen
Partner des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Stuttgart, der Landkreis Heilbronn, die Städte Heilbronn, Neckarsulm, Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall, die Unternehmen der Schwarz Gruppe und die AUDI AG sowie die Nahverkehrsgesellschaft mbH des Landes und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft Karlsruhe. Der Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm wurde am 26. Juli 2017 unter der Leitung des Verkehrsministeriums als erster Pakt in Baden-Württemberg gegründet. Aufgrund der gemeinsamen Erfolge wurde am 15.Juli 2022 die Fortführung des Paktes bis 2027 um weitere fünf Jahre bekannt gegeben.
Das gemeinsame Anliegen der Partner ist die Lösung von Verkehrsproblemen in einem verkehrlich stark belasteten Wirtschaftsraum unter Berücksichtigung der Klimaschutzziele. Das nachhaltige Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Heilbronn–Neckarsulm umfasst einen Katalog sofortiger, mittel- und langfristiger Maßnahmen. Es benennt Ziele und Eckpunkte für die weitere Entwicklung des Verkehrs in der Region und listet eine Reihe von Themenfeldern unter Berücksichtigung der Verkehrsträger ÖPNV, Schiene und Straße auf. Dabei umfasst es neben wichtigen Akzenten im betrieblichen sowie behördlichen Mobilitätsmanagement auch die Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs in der Region. Im Zuge der Fortführung wird des Weiteren auch die Vernetzung der Verkehre stärker in den Blick genommen. Dabei ist es den Partnerinnen und Partnern wichtig, die Öffentlichkeit durch geeignete Beteiligungsformate in den Prozess des Mobilitätspakts einzubinden.
Weitere Informationen unter: Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm: Mobilität gemeinsam denken. (mobilitaetspakt-h-n.de).