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Stadt Heilbronn trägt dem Wandel der Bestattungskultur Rechnung

Bei Bestattungen auf den Heilbronner Friedhöfen werden anstelle eines klassischen Reihengrabs immer öfter Gräber unter Bäumen, in der Wiese oder in einer Urnenwand nachgefragt. Die Stadt Heilbronn bietet daher mittlerweile auf den meisten Friedhöfen solche alternativen Bestattungsformen an, seit diesem Monat auch auf dem Frankenbacher Friedhof. Insgesamt 336 Urnengräber stehen hier nun unter Bäumen und in der Wiese zur Verfügung. 

Zwei freie Grabfelder im Erweiterungsteil des Friedhofs wurden für Urnenbestattungen an Bäumen umgestaltet. Entstanden ist der Magnolienhain, bepflanzt mit neun Magnolien, die vor allem durch ihre prächtige Blüte von Mitte April bis Anfang Mai beeindrucken, und drei Blutbuchen. Bei den 91 Urnengräbern handelt es sich um Wahlgräber, die bereits zu Lebzeiten erworben werden können. Die Nutzungszeit beträgt 25 Jahre, eine Verlängerung sowie Nachbestattungen sind möglich. Die Namen der Verstorbenen werden auf Keramiktafeln, die in der Wiese liegen, festgehalten. 

Zusätzlich finden sich 105 Urnenreihengräber im Rasen und im benachbarten Narzissenbeet. Hier erfolgt die Namensnennung ebenfalls auf in der Wiese liegenden Keramiktafeln oder in einem Namensband, jeweils in unmittelbarer Nähe zur Beisetzungsstelle. Ein weiteres Grabfeld umfasst 140 Urnenreihengräber im Rasen. Eine Namensnennung ist hier nicht vorgesehen. Reihengräber haben eine Laufzeit von 18 Jahren und können anlässlich eines Sterbefalls erworben werden.

Alle diese Grabarten entsprechen dem Wunsch der Angehörigen nach einer Entpflichtung von der Grabpflege, die oft als belastend empfunden wird. 

Alternative Bestattungsformen bestehen bereits seit längerem auf dem Heilbronner Hauptfriedhof, dem Westfriedhof in Böckingen, dem Nordfriedhof in Neckargartach sowie den Friedhöfen in Biberach und Kirchhausen. Erst im Oktober war der Südfriedhof in Sontheim dazukommen. Für die Inbetriebnahme der neuen Grabfelder auf dem Frankenbacher Friedhof hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am heutigen Montag, 16. Dezember, der Anpassung der Friedhofssatzung zugestimmt.