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MINT-Initiative der Region erhält Förderung

Mobiler Makerspace für Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte

Die Region Heilbronn-Franken kann ihre Aktivitäten im außerschulischen MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) weiter ausbauen und vernetzen. Unter 119 Bewerbungen zur Bildung eines MINT-Verbundes wurde das Projekt „MAKEitREAL“ als eines von 22 Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgewählt. Mit einer Förderung von rund 500 000 Euro werden die drei Projektpartner Hochschule Heilbronn, Stadt Heilbronn und Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung Baden-Württemberg (natec) in den nächsten drei Jahren einen mobilen Makerspace für Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte aufbauen.

„Für uns ist diese Förderung eine wertvolle Chance, Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte mehr in MINT-Bereichen zu fördern", freut sich Oberbürgermeister Harry Mergel über den Förderzuschlag für das Projekt. Gemeinsam mit mehr als 15 Kooperationspartnerinnen und -partnern werden bestehende MINT-Aktivitäten nun systematisch vernetzt, um bereits vorhandene Aktivitäten in der Region weiter auszubauen und zu einem lebendigen Netzwerk zu bündeln, das seinen Fokus auf „weißen Flecken“ im bisherigen Angebot legt.

„Der Region Heilbronn-Franken fehlen schon heute Nachwuchskräfte in den MINT-Fächern und Berufen“, betont Projektleiterin Prof. Dr. Nicola Marsden von der Hochschule Heilbronn. „Trotz des verstärkten Ausbaus von MINT-Initiativen erreichen bestehende Angebote Mädchen mit Migrationshintergrund meist nur sehr unzureichend. Mit ‚MAKEitREAL‘ schaffen wir ein niedrigschwelliges Angebot, das die Mädchen in ihrem direkten räumlichen Umfeld erreicht.“

Treffpunkte für junge Mädchen schaffen

In einem partizipativen Prozess entwickelt „MAKEitREAL“ einen mobilen Makerspace für Mädchen mit Migrationshintergrund, der an ihr soziales und räumliches Umfeld anknüpft und dort MINT-Impulse setzt. Die zugehörigen pädagogischen und strategischen Konzepte werden in einem Reallaboransatz entwickelt und verankert. Die Kooperationspartnerinnen und -partner aus der Region unterstützen das Projekt und stellen den Übergang zu existierenden MINT-Strukturen sicher. So können die Mädchen zum Beispiel den Makerspace der experimenta in Heilbronn nutzen, um ihr gewecktes Interesse zu vertiefen und zu verstetigen.

Die drei Projektpartner Hochschule, Stadt und natec verdichten ihre langjährigen und spezifischen Erfahrungen im Bereich der MINT-Jugendbildung, der Gleichstellungs-und Partizipationsthematik und der landesübergreifenden Netzwerkarbeit. Quartierszentren der Stadt Heilbronn können ideale Räumlichkeiten und Voraussetzungen als Treffpunkt für die jungen Mädchen bieten. Speziell ausgebildete Studierende werden von der Hochschule Heilbronn als Lernbegleiterinnen und -begleiter vor Ort eingesetzt, auch die Eltern werden in das Projekt eingebunden. Der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung in Baden-Württemberg übernimmt unter anderem die Aufgabe, das Projekt zu verstetigen und seine Übertragbarkeit zu gewährleisten. „Mit dem Projekt ‚MAKEitREAL‘ werden wir auch die Idee eines mobilen Makerspaces für Mädchen mit Migrationshintergrund landes- sowie bundesweit weitertragen", begeistert sich Martina Forsteuter-Klug, stellvertretende Vorsitzende des natec-Landesverbandes, der sich somit auch als Multiplikator in die MINT-Szene hinein versteht. Dabei ist die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufene Webseite www.mintmagie.de ein wichtiger Baustein.

Projekt ist auf andere Regionen übertragbar

Das Projekt „MAKEitREAL“ wird wissenschaftlich durch die Hochschule Heilbronn begleitet und kontinuierlich evaluiert. Für die Begleitung des mobilen Makerspaces und für den Transfer in bestehende MINT-Angebote entwickelt „MAKEitREAL“ einen neuen Ansatz: Im Sinne der aufsuchenden Arbeit gehen die MINT-Angebote dorthin, wo die Zielgruppe ist – anstatt darauf zu setzen, dass sie die Angebote von sich aus aufsuchen. Dieser Prozess wird von den drei Verbundpartnern gemeinschaftlich vorangetrieben. Auf diese Weise leistet das Vorhaben einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit und zur Mitgestaltung des digitalen Wandels und ist im Ergebnis direkt auf andere Regionen übertragbar.