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Kraftwerk wechselt von Steinkohle zu Gas

Gemeinderat beschließt Bebauungsplan für das EnBW-Gelände

Die EnBW kann damit beginnen, ihr Steinkohlekraftwerk im Industriegebiet Osthafen auf Erdgas und später auf den Betrieb mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff umzustellen, um dort auch in Zukunft Strom und Fernwärme zu erzeugen. Hintergrund ist, dass im Zuge der Energiewende neben den erneuerbaren Energien auch regelbare Kraftwerksleistung erforderlich ist, um die Versorgungssicherheit auch in sonnen- und windarmen Zeiten zu gewährleisten. Spätestens bis zum Jahr 2038 müssen alle Steinkohlekraftwerke stillgelegt sein.

Grundlage für den Umbau der Anlage am nördlichen Stadtrand ist der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Lichtenberger Straße Nordwest“, zu dem der Gemeinderat am Mittwoch, 26. Juli, den Satzungsbeschluss gefasst hat. Mit dem Bau des Vorhabens soll noch im Herbst begonnen werden, bis Ende 2026 sollen die neuen Anlagen in Betrieb gehen.

Vorausgegangen sind intensive Verhandlungen zwischen Stadt und EnBW zur verträglichen Ausgestaltung der neuen Anlagen sowie zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Energiestandorts Heilbronn.

Durch den Wechsel der Brennstoffe von Kohle auf Gas sind erhebliche Rückgänge beim Ausstoß von Klimagasen sowie von Luftschadstoffen wie Stickoxiden (NO2) und Feinstaub zu erwarten. Gesundheitsschädliche Schadstoffe wie Schwermetalle und Dioxine werden künftig ganz entfallen.

Die geplanten neuen Anlagen tragen maßgeblich zur Versorgungssicherheit bei und sind Teil des Wiederanfahrkonzepts im Falle eines großräumigen Blackouts.

„Der Wechsel der Energieträger ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität der Stadt Heilbronn bis zum Jahr 2035 und ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Heilbronn und der Region“, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel. 

„Der Kohleausstieg in Baden-Württemberg wird jetzt greifbar: Mit dem Bau eines wasserstofffähigen Gaskraftwerks in Heilbronn gehen wir den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung. Damit setzen wir die Nachhaltigkeits-Strategie der EnBW weiter konsequent um, sichern die Versorgung in Baden-Württemberg und unterstützen die Stadt Heilbronn auf ihrem Weg zur Klimaneutralität“, so Georg Stamatelopoulos, EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur.

Strom und Fernwärme sollen künftig über ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD, Block 8) produziert werden. Zusätzlich ist ein Fernwärmespeicher geplant für Zeiten, in denen der Block 8 außer Betrieb ist. Darüber hinaus ist zur Absicherung der Fernwärmeversorgung eine Erneuerung bzw. ein Ausbau des bestehenden Hilfsdampferzeugers vorgesehen. Alle derzeit noch Strom und Fernwärme produzierenden Steinkohleblöcke sollen nach der Umstellung auf Gas stillgelegt werden. Auch die beiden 250 Meter hohen Schornsteine werden dann nicht mehr gebraucht und sollen bis 2033 zurückgebaut werden.