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Interesse an einer Ausbildung stärken

Sechs Projektstellen für „Heilbronner Initiative Berufsorientierung“

Auch in Heilbronn fällt es immer mehr Schülerinnen und Schülern schwer, sich nach dem Abschluss der 9. oder 10. Klasse für eine Ausbildung zu entscheiden. Die Zahl der Jugendlichen, die im Schulsystem verbleiben ist in Heilbronn deutlich gestiegen: Zum Ende des Schuljahres 2022/2023 waren es 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler, im Jahr zuvor nur rund 28 Prozent. Dabei sind für einige Berufe keine weiterführenden schulischen Abschlüsse erforderlich, sondern praktische Erfahrung und Ausbildung. Um die Jugendlichen bei der Berufsentscheidung zu unterstützen, hat die Stadt Heilbronn jetzt die Umsetzung des Konzepts „Heilbronner Initiative Berufsorientierung (BO)“ beschlossen. In seiner Sitzung am Donnerstag, 25. April, genehmigte der Gemeinderat dafür die Einrichtung von sechs befristeten Projektstellen für die Umsetzung des Projektmoduls „Individuelle BO-Prozessbegleitung“.

Die Gründe für die aktuelle Situation sind vielfältig. Rund 51 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe 1 (Klasse 5 bis 9/10) haben darüber hinaus eine Zuwanderungsgeschichte. Das bedeutet, dass ihre Familien teilweise aus anderen Bildungssystemen kommen und das lokale Bildungssystem und die duale Ausbildung nicht ausreichend kennen. Zudem hat die berufliche Ausbildung häufig keinen hohen Stellenwert, vor allem bei neu Zugewanderten. Das will die „Heilbronner Initiative Berufsorientierung“ ändern. Schließlich bietet die Stadt als Zentrum einer attraktiven Wirtschaftsregion jungen Menschen eine breit aufgestellte berufliche Perspektive und ist auf Fachkräftenachwuchs angewiesen.

Die Stadt folgt in dem Projekt dem Ansatz des Kultus- und des Wirtschaftsministeriums, die Qualität der Berufsorientierung an Schulen breiter aufzustellen und auszubauen. Dabei ist ein intensiver Austausch mit ausgewählten Jugendlichen in den Abgangs- bzw. Vorabgangsklassen der Sekundarschulen sowie deren Eltern wesentlich. Nur so erfährt die Stadt, ob die derzeitigen Unterstützungsangebote bei den jungen Leuten sowie ihren Familien ankommen. Der Schwerpunkt der Erhebungen liegt dabei auf Schülerinnen und Schülern, deren Eltern andere Bildungssysteme kennen und/oder deren Eltern keine Unterstützung leisten können. Das Ergebnis soll im Sommer 2026 in einem Handlungsfaden Berufsorientierung zusammengefasst werden.

Die Finanzierung des zunächst auf zwei Jahre angelegten Projekts erfolgt durch die Stadt Heilbronn und eine Spende der Dieter Schwarz Stiftung.