Kontrastansicht zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt
1

Aktuelle Meldungen

Stimmung besser als der Umsatz

Neueinsteiger zufriedener als Traditionsbetriebe – Guter Abschluss am Samstag

Nach 10 Tagen Heilbronner Weindorf zeigt die Bilanz von Veranstalter und Standbetreiber viel Sonnenschein aber auch Regentropfen und ein versöhnliches Ende. Rund 180.000 vor allem jüngere Besucher „U40“, das sind etwa 30 Prozent unter den Erwartungen, bevölkerten das Festgelände rund um das historische Heilbronner Rathaus, aßen, tranken und tanzten zusammen. Der Umsatz- und Besucherrückgang wird auf die Stadtbahnbaustelle im westlichen Landkreis, das herausfordernde Wetter und auch auf Veränderungen im Besucher- und Käuferverhalten zurückgeführt. „Neueinsteiger“ an den Ständen sind am Ende zufriedener als langjährige Beschicker. Im Rathaus-Innenhof herrschte die höchste Zufriedenheit. Veranstalter und Sicherheitskräfte sprechen von einem „außergewöhnlich friedlichen Fest“. 

„Einen Stand auf dem Heilbronner Weindorf zu betreiben, das ist insbesondere für die Wengerter, begleitend zur beginnenden Weinlese, ein großer Kraftakt und mit einem hohen Wetterrisiko behaftet“, betont Veranstalter und HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch. Nach einem „heißen Start“ folgten nasskalte Tage und ein versöhnlicher Abschluss. Für den ideellen Mitveranstalter „Wir für Heilbronn e.V.“ bedankt sich der Vorsitzende Nico Weinmann bei allen Beschickern für eine „top Performance“. Ebenso für ihren Einsatz und die Unterstützung bei der Stadt Heilbronn, der Polizei, den Sicherheitsdiensten und den Johannitern: „Es gab in diesem Jahr ein subjektives und objektives Gefühl der Sicherheit“, so Weinmann. Unisono wird berichtet, dass es für eine Veranstaltung dieser Größenordnung „eher eine unterdurchschnittliche Anzahl von Vorkommnissen“ gab.

Befragung unter den Beschickern

Regelmäßig befragt die HMG alle Weindorf-Beschicker zu ihrer Zufriedenheit in Bezug auf die empfundene Stimmung, das Musikprogramm, die Frequenz und den Umsatz. „Das Musikprogramm ist schon immer viel diskutiert. Da kann jeder mitreden“, erinnert Steffen Schoch mit einem Augenzwinkern. Wenngleich von vielen als „zu laut“ empfunden, so seien doch der Rathaus-Innenhof (1,67) und der Marktplatz (2,0) insgesamt „gut“ bewertet. Auch die Stimmung insgesamt war im Rathaus-Innenhof (1,67) am besten bewertet, gefolgt von der Rathausgasse (2,06). Die höchste Zufriedenheit unter den Weinständen zeigten die Winelovers (1,5), der Gemeinschaftsstand Golter Weingut im Klee aus Ilsfeld und die Weinschwester Weingut Bielmayer aus Löwenstein, erstmals mit dabei, gefolgt von den Heuchelberger Weingärtnern, dem Weinkonvent Dürrenzimmern den NeckarPiraten (alle 2,25), den Lauffener Weingärtnern und dem Ökoweinstand (beide 2,5). Bei den Gastroständen lag das Internationale Streetfood in den Bewertungen vor den traditionellen Angeboten. So war die Gesamtbewertung über alle Kriterien beim Dinnete-Stand (2,25) mit frischen Fladen aus dem Holzofen am höchsten, gefolgt von Anroll (3,0) mit seinem optisch ansprechenden vietnamesischen Speisenangebot aus dem Streetfoodwagen ebenso wie bei Bitty´s Food Truck (3,25) mit Smash- und Bio-Burgern und marokkanischen Baguettes, die auch vegetarisch angeboten wurden.      

Weindorf hat vor allem einen Imagefaktor für die Stadt und den Weinbau

Das größte und traditionsreichste Fest in der Stadt, das in diesem Jahr zum 52. Mal stattgefunden hat, ist für das Stadtmarketing langfristig ein enormer Imagefaktor. „Viele Firmen laden Geschäftsgäste aus der ganzen Welt zum Weindorf ein, weil es etwas ganz Besonderes ist“, weiß Steffen Schoch, der mit seinem Team auch für die touristische Vermarktung der Stadt verantwortlich ist. Schon im Vorfeld sind die Premiumweinprobe mit 19 Weinen und 4-Gänge-Menü im Ratskeller, moderiert von der Star-Sommelière Natalie Lumpp aus Baden-Baden und zum Auftakt die Burgunderweinprobe, in diesem Jahr moderiert vom einzigen türkischen Sommelier und Weinmacher in Deutschland, Ahmet Yildirim und Sommelier Oliver Adler, wichtige Ereignisse, um auch in der Weinfachwelt über die Qualität der Weine zu berichten.

Während des Weindorfs finden regelmäßig Weinwanderungen statt, wo man in diesem Jahr bereits die Weinlese mitverfolgen konnte. „Die täglichen Wengerterweinproben auf dem Weindorf zu unterschiedlichen Themen und Rebsorten waren nahezu ausgebucht“, berichtet Daniel Drautz, Geschäftsführer der Genossenschaftskellerei Heilbronn und als Sprecher der Beschickergemeinschaft „Weindorfbürgermeister“. Erstmals wurden inklusive Weinproben für Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen durchgeführt. Gäste aus Heilbronns Partnerstädten Solothurn in der Schweiz und Frankfurt/Oder in Brandenburg mischten sich unter die Besucher. Und sogar ein japanischer Journalist, Masahiro Matsuda, der für verschiedene japanische Medien schreibt, nahm an der Weinwanderung teil und war überrascht vom vielfältigen touristischen Angebot begleitend zum Weindorf und insbesondere von den vielen jungen Menschen, die sich sehr gezielt dem Kulturgut Wein widmen. Auffallend waren auch die zahlreichen jüngeren Besucher, die Schoch dem studentischen Umfeld zuordnet. „Ich freue mich, dass wir diese Traditionsveranstaltung mit unserem Angebot an Wein-Mixgetränken, internationalem Streetfood und elektronischer Musik auch für diese Zielgruppe interessant machen konnten“, betont Schoch, dessen Herausforderung es aber ist, auch das traditionelle Publikum mit dem zu bedienen, „was es schon immer hier gab“. 

Versöhnlicher Abschluss

Das Heilbronner Weindorf ist ein Ereignis, das Menschen friedlich zusammenführt. Besucher jeden Alters kommen ebenso wie aus allen gesellschaftlichen Schichten. Es wirkt integrierend auf die gesamte Stadtgesellschaft. Und jeder findet etwas für sich, das ihm gefällt, das er weitererzählt und das zum Wiederkommen animiert. Spätestens am 11. September 2025 wenn Oberbürgermeister Harry Mergel von der Rathaustreppe ruft: „Das 53. Heilbronner Weindorf ist eröffnet!“   

 

Heilbronn Marketing GmbH/Steffen Schoch

Heilbronn Marketing GmbH/Steffen Schoch