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Museen im Wandel: Heilbronn setzt auf Mitmachen statt Zuschauen

Von der Vitrine zur Interaktion – Städtische Museen läuten neue Ära ein

Heilbronn erlebt einen Museumswandel: Mit der Neugestaltung der Dauerausstellungen im Museum im Deutschhof und der innovativen Mitmach-Ausstellung „(D)ein Museum“ setzen die Städtischen Museen Heilbronn auf Partizipation, Diversität und kulturelle Inklusion. Statt passiv zu betrachten sollen Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden, Inhalte mitgestalten und Museen als offene Orte der Begegnung erleben.

Partizipation statt passive Betrachtung

Museen waren lange Orte des Betrachtens – geschichtliche Exponate hinter Glas, Kunstwerke, die in respektvollem Abstand bestaunt wurden. Doch das Konzept wandelt sich weltweit: Museen wollen aktive Orte des Austauschs sein. Heilbronn geht dabei einen mutigen Schritt: Die Besuchenden selbst rücken ins Zentrum. Die Ausstellung „(D)ein Museum“ bietet Interaktionsflächen, an denen Menschen ihre eigenen Perspektiven einbringen können – sei es durch persönliche Bilder oder durch Fragen, die sie selbst beantworten und in die Ausstellung einfließen lassen. Sie schafft so einen Raum für kreativen Austausch und ermöglicht eine direkte Auseinandersetzung mit Kunst, Geschichte und persönlichen Erfahrungen.

So soll das Museum als lebendiger Ort etabliert werden, an dem Menschen nicht nur konsumieren, sondern aktiv mitgestalten können. 

Inklusive Museumserlebnisse für alle

Ein Museum für alle – das ist das erklärte Ziel der Heilbronner Museen. Barrierefreiheit und Diversität spielen dabei eine zentrale Rolle. Die überarbeiteten Dauerausstellungen zu den Themen Erdgeschichte, Stadtgeschichte und Kunst beinhalten interaktive Stationen, die Hören, Tasten und Riechen mit einbeziehen. So können auch Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen aktiv an den Museumserlebnissen teilhaben.

Gerade in einer Stadt wie Heilbronn mit ihrer vielfältigen Bevölkerung ist es den Museen wichtig, niedrigschwellige Angebote zu schaffen, um für möglichst viele Menschen attraktiv zu sein.

Museen als Orte des gesellschaftlichen Dialogs

Nicht nur das Wie, sondern auch das Was verändert sich in den Museen. Themen, die die Gesellschaft bewegen, werden aufgegriffen: Die Ausstellung „Silber für die Welt“ beleuchtet die globalen Verflechtungen des Edelmetalls, indem sie dessen Herkunft in den Mittelpunkt rückt. Neben prachtvollen Exponaten der Heilbronner Silberwarenfabrik P. Bruckmann & Söhne, die einst überregional bekannt waren, gibt es auch Silberwaren aus Japan, Marokko und Italien.

Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema ist der Klimawandel. In der Naturkundesammlung werden die Veränderungen der Umwelt greifbar gemacht – nicht nur durch Informationstafeln, sondern durch interaktive Stationen, an denen besonders Kinder spielerisch die Auswirkungen der Erderwärmung verstehen können.

Mehr Erlebnis, mehr Begegnung, mehr Teilhabe

Die Transformation der Heilbronner Museen folgt einem klaren Ziel: Museen als offene, lebendige Orte zu etablieren, in denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander in Dialog treten. Und das nicht nur durch Inhalte, sondern auch durch Räume, die den Austausch fördern. Die Museen werden so zu Orten, die Menschen nicht nur besuchen, sondern die sie mitgestalten.

Datum: 26. Februar 2025