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Welche Regeln braucht die Wirtschaft?

Heilbronn Symposion am 15. und 16. Juni im Schießhaus

Von Freitag, 15., bis Samstag, 16. Juni, jeweils ab 9 Uhr, findet auf Initiative von Professor Jürgen Backhaus die 31. Auflage des „Heilbronn Symposion in Economics and the Social Sciences“ im Schießhaus statt. Der Eintritt ist frei.

Dieses Jahr trägt die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Konferenz den Titel „The First Socialization Debate (1918) and Early Efforts towards Socialization“. Die Wissenschaftler diskutieren ausgehend von der deutschen „Kommission zur Vorbereitung der Sozialisierung der Industrie“ in Folge des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren die nach wie vor aktuelle Frage, in welchem Ausmaß es eines lenkenden Staates bedarf, um die parlamentarische Demokratie substantiell zu untermauern, ohne zugleich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gesellschaftliche Stabilität zu gefährden.

Die Aktualität der Fragestellung zeigt sich angesichts der global vernetzten Systeme, wobei vielfach der Ruf nach staatlicher Kontrolle und verbindlichen Regeln immer deutlicher vernehmbar ist. Auch angesichts des allseits zu beobachtenden Anwachsens extremer politischer Lager zeigt das Beispiel der Sozialisierungskommission, wie bereits frühzeitig aufwendige Versuche unternommen wurden, in schwierigen Zeiten den erstmals auf deutschem Boden beschrittenen Weg einer parlamentarischen Demokratie auch durch Setzung entsprechender Rahmenbedingungen zu untermauern.

Die Tagung beginnt am Freitag um 9 Uhr mit der Begrüßung durch Professor em. Dr. Jürgen Backhaus. Um 9.15 Uhr referiert Professor em. Dr. Karl-Heinz Schmidt (Paderborn) über „Different Views of Socialization Strategies in Germany since the First Socialization Debate”. Professor em. Dr. Günther Chaloupek (Wien) geht ab 10.15 Uhr in diesem Kontext Konzepten des österreichischen Nationalökonomen Otto Neuraths nach. Nach der Mittagspause folgt ab 13.15 Uhr der Vortrag von Dr. Hans-Dieter Bernd (Aachen) zum Thema „Antisemitismus versus Demokratie und Sozialstaatlichkeit in der Weimarer Republik“. Bis um 18.30 Uhr thematisieren vier weitere Vorträge unter anderem das Sozialismus-Konzept des österreichisch-US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Ludwig von Mises‘ oder die politischen Positionen Heinrich Brauns, ehemaliger Priester, Sozialpolitiker und Arbeitsminister in der Weimarer Republik.

Am Samstagvormittag beginnt die Tagung wiederum um 9 Uhr mit einem zweiten Referat von Günther Chaloupek zum US-amerikanischen Neurowissenschaftler Karl Pribram, zum deutsch-österreichischen Nationalökonomen und Politiker Gustav Stolper sowie zum österreichischen Nationalökonomen und Politiker Joseph Schumpeter. Letzterer steht bei zwei weiteren Referaten am Vormittag im Zentrum des Interesses.

Nach der Mittagspause geht die Tagung mit zwei Referaten ab 13.15 Uhr weiter. Zunächst widmet sich der Wuppertaler Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Hans Fambach eingehend den Grundlagen der ersten Sozialisierungsdebatte, danach beleuchten Professor em. Dr. Jürgen und Dr. Ursula Backhaus in diesem Kontext auch Fragen der Beteiligung der Arbeiterschaft. Die Tagung, die überwiegend in englischer Sprache stattfindet, endet gegen 15.15 Uhr.

Weitere Infos gibt Dr. Ursula Backhaus per E-Mail unter <link>ursula_backhaus@yahoo.de.