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OB Mergel unterstützt Landliebe-Erhalt
Treffen mit Betriebsrat und NGG-Gewerkschafter im Rathaus
Nach der angekündigten Schließung der Müller-Gruppe, die Landliebe-Werke in Heilbronn und Schefflenz zu schließen, haben sich Betriebsrat- und Gewerkschaftsvertreter auf Einladung von Oberbürgermeister Harry Mergel im Heilbronner Rathaus getroffen, um über die Zukunft der Standorte zu sprechen. Auch der Schefflenzer Bürgermeister Rainer Houck nahm an dem Gespräch teil. Dabei ging es vor allem um mögliche Aktionen zur Rettung der traditionsreichen Molkereibetriebe. Für OB Mergel ist das Werk mit 400 Beschäftigten an der Wimpfener Straße, das früher als Südmilch firmierte, untrennbar mit Heilbronn verbunden. Erst im vergangenen Jahr hat die Müller-Gruppe das Landliebe-Werk übernommen.
Mergel hatte in seinem ersten Statement nach Bekanntwerden der Schließungspläne sein tiefes Bedauern und seine Enttäuschung über darüber ausgedrückt und angekündigt, aktiv den Austausch mit dem Betriebsrat und auch der Geschäftsführung zu suchen. „Milchprodukte aus Heilbronn haben eine lange und gute Tradition. Der angekündigte Rückzug wäre ein enormer Verlust für den Wirtschafsstandort Heilbronn.“ Auch unter den 400 Beschäftigten herrschen Enttäuschung, Frustration und Wut. Das berichteten NGG-Gewerkschafter Frank Meckes und Betriebsratsvorsitzender Achim Steinbach dem OB. Viele der gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten bereits seit 20 oder 30 Jahre an den beiden Standorten. „Wir sind bereit zu unterstützen, wo es möglich ist“, sicherte OB Mergel zu.
Die geplante Schließung begründete Müller mit zu geringer Profitabilität und Investitionsstau. Der Betriebsrat will es genau wissen und hat Wirtschaftsprüfer mit einer Analyse der Rentabilität beauftragt. „Es gibt Stimmen, die sagen, dass die Übernahme eine Möglichkeit gewesen sei, sich die Markenrechte zu sichern, einen Mitbewerber aus dem Markt zu schieben und die Marktdominanz auszubauen“, sagt Meckes.
Nach dem Gespräch mit dem Betriebsrat steht für OB Mergel als nächstes ein Treffen mit der Geschäftsführung an. Ein Termin ist bereits vereinbart. „Auch als Unilever vor zwei Jahren den Knorr-Standort Heilbronn schließen wollte, haben wir uns mit beiden Seiten ausgetauscht – mit Erfolg. Mittlerweile wird die Produktion in Heilbronn wieder verstärkt.“