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Neuer Anlauf für Kulturzentrum mit Moschee

Weinsberger Straße

Der Neubau eines Kulturzentrums mit Moschee in der Weinsberger Straße geht in eine neue Runde. Der Gemeinderat der Stadt Heilbronn gab in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, 27. April, grünes Licht für die Aufstellung des für das Projekt notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes. Vorausgegangen waren auf Initiative von Oberbürgermeister Harry Mergel mehrere Gesprächsrunden mit der türkisch-islamischen DITIB-Gemeinde als Bauherrin, Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderats sowie der Bauverwaltung, bei denen sich die Beteiligten auf eine Anpassung des seit längerem geplanten Bauprojekts verständigt hatten. 

„Es freut mich sehr, dass alle Beteiligten Kompromissbereitschaft gezeigt haben und konstruktiv an Lösungen gearbeitet haben“, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel. „Die Ergebnisse der Gespräche sind nun in einem städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt Heilbronn und der Moscheegemeinde festgehalten, sodass für die weitere Entwicklung des Bauprojekts klare Vorgaben vorliegen.“

Geplant war zunächst ein Neubau, der direkt an den Gehweg in der Weinsberger Straße angrenzen sollte. Vertreterinnen und Vertretern aus dem Gemeinderat sahen hier massive Verkehrsbehinderungen durch haltende Fahrzeuge zum Ein- und Aussteigen. Des Weiteren stellten einige das Einfügen in die umgebende Stadtstruktur in Frage. Im Unterschied zu den ersten Planungen rückt das Bauprojekt nun im Erdgeschoss um neun Meter nach Norden von der Weinsberger Straße ab; ab dem ersten Obergeschoss sind noch sechs Meter erforderlich. Bürgermeister Andreas Ringle erklärt die Vorteile. „Durch das Abrücken des Gebäudes von der Straße wird das Bauprojekt insgesamt kleiner und es entsteht ein Vorplatz, der die städtebauliche Situation aufwertet und zu einer verkehrlichen Entlastung der Weinsberger Straße beiträgt, weil die Besucherinnen und Besucher mit ihren Fahrzeugen dort zum Ein- und Aussteigen anhalten können. Das ist ein Punkt, der dem Gemeinderat sehr wichtig ist. Die ursprünglich geplante Tiefgarage bleibt unverändert erhalten, die ursprünglich geplanten gewerblichen Nutzflächen im Gebäudekomplex entfallen jedoch, was die Frequenz an Besuchenden und damit Verkehr reduzieren soll. Zur Straße hin ist zudem ein Grünstreifen mit Bäumen vorgesehen, so wird die Örtlichkeit aufgewertet.“ 

An der Weinsberger Straße betreibt die DITIB-Gemeinde seit über 30 Jahren eine Moschee. Die vorhandenen Gebäude befinden sich in einem mäßigen baulichen Zustand, weshalb die Gemeinde seit längerem einen Abbruch und den Neubau eines Kulturzentrums, bestehend aus Moschee, Schulungsräumen, Vereinsräumen, Büroflächen und zwei Wohnungen, plant. Eine Tiefgarage mit 41 Stellplätzen für Besucher ist ebenso vorgesehen. 

Der Siegerentwurf für den Neubau, der 2014 in einem internationalen Architektenwettbewerb als Sieger hervorging, stammt von dem renommierten österreichischen Büro Bernardo Bader Architekten, mittlerweile wird das Projekt aber von dem Heilbronner Büro Müller Architekten fortgeführt. Für die Realisierung ist die Verabschiedung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans notwendig. Nach dem heutigen Aufstellungsbeschluss soll noch vor der Sommerpause die Zustimmung zum Entwurf und im Herbst dann der Satzungsbeschluss erfolgen. 

Ein erster Bebauungsplan hatte im laufenden Verfahren bei Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderat Bedenken besonders hinsichtlich des Verkehrs und der städtebaulichen Ausprägung des Projekts ausgelöst und war daher im Sommer vergangenen Jahres von Oberbürgermeister Harry Mergel zurückgestellt worden, um eine einvernehmliche Lösung zu erzielen.