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Heizen ohne fossile Brennstoffe

Kommunale Wärmeplanung soll Lösungen aufzeigen

In Sachen Klimaschutz hat die Stadt Heilbronn ehrgeizige Ziele. Bis spätestens 2040 will Heilbronn nahezu klimaneutral werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass Wohn- und Gewerbegebäude künftig weitgehend ohne fossile Brennstoffe mit Wärme versorgt werden können. Wie dies möglich sein könnte, soll eine Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet aufzeigen. Ihre Erstellung wird jetzt von der Klimaschutzleitstelle der Stadt Heilbronn in Auftrag gegeben. Am heutigen Freitag, 29. April, hat sich der Gemeinderat mit der kommunalen Wärmeplanung befasst.

„Die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ist eine der zentralen Maßnahmen aus dem Masterplan Klimaschutz, den der Gemeinderat im Mai vergangenen Jahres verabschiedet hat“, sagt Bettina Schmalzbauer, Leiterin der städtischen Klimaschutzleitstelle. Darüber hinaus sind Stadtkreise und Große Kreisstädte in Baden-Württemberg auf Grundlage des Klimaschutzgesetzes verpflichtet, bis spätestens Ende 2023 einen kommunalen Wärmeplan aufzustellen und diesen spätestens alle sieben Jahre fortzuschreiben.

Wie Schmalzbauer erklärt, sollen mit der kommunalen Wärmeplanung folgende Fragen beantwortet werden: Wo können welche erneuerbaren Energien genutzt werden? Welche Flächen werden dafür benötigt? Wo können Heizzentralen aufgebaut werden? Wo gibt es Abwärmequellen, die genutzt werden können? In welchen Quartieren können Wärmenetze (aus-)gebaut werden und wo ist dies ökonomisch sinnvoll? Wie wird die Wärmeversorgung in den Quartieren gestaltet, die nicht mit einem Wärmenetz erschlossen werden? Wie werden zukünftig Neubaugebiete und neue Industrie- und Gewerbegebiete klimaneutral mit Wärme versorgt? 

Im Ganzen soll die kommunale Wärmeplanung eine Bestandsanalyse, eine Potentialanalyse, ein Zielszenario und eine kommunale Wärmewendestrategie umfassen. Dazu werden die CO2-Bilanz für die Jahre 2016 bis 2020 fortgeschrieben sowie der gesamte Bestand an Wohn- und Nichtwohngebäuden analysiert. Dabei sollen auch die Gebäudetypen, das Gebäudealter, die vorhandene Infrastruktur zur Wärmeversorgung wie Gas- oder Fernwärmeanschlüsse und die Beheizungsart der Gebäude erfasst werden. Des Weiteren soll aufgezeigt werden, welche Potentiale zur Senkung des Wärmebedarfs in der Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz und im Ausbau erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung liegen. Drittens soll die voraussichtliche Entwicklung des Wärmebedarfs für 2030 und 2035/2040 dargestellt werden. Und schließlich umfasst die Kommunale Wärmeplanung eine kommunale Wärmewendestrategie mit einem Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Reduzierung des Wärmeenergiebedarfs sowie zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

Am Ende fließen die erhobenen Energiekennwerte in eine landesweite Datenbank ein, sodass künftig auch Vergleiche mit anderen Kommunen möglich sind und der landesweite Bedarf festgestellt werden kann. Bei der Erhebung der Daten werden Energieversorger, Bezirksschornsteinfeger, Netzbetreiber (Gas, Wärme, Strom) sowie die Unternehmen aus Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen eingebunden. Begleitet wird die Erstellung durch eine Arbeitsgruppe, die verwaltungsinterne, aber auch externe Akteure etwa von Wohnungsbauunternehmen, Energieversorgern oder aus der Bauwirtschaft einbeziehen wird. Der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Heilbronn könnte hier eine zentrale Rolle spielen, unter anderem als Multiplikator und Ermöglicher.