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Gemeinderat beschließt Maßnahmen zur Energieeinsparung
Potenzial bei Temperaturen und Licht
Um dem drohenden Gasmangel im Herbst und Winter und massiv steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, hat der Gemeinderat am Donnerstag, 22. September, Maßnahmen beschlossen. Dabei wird unterschieden in schnell wirkende Sofortmaßnahmen und längerfristig umsetzbare Schritte.
Der Maßnahmenkatalog ist in drei Phasen gegliedert. Neben bereits umgesetzten oder in der Umsetzung befindlichen Sofortmaßnahmen der Phase A sammelt die Phase B Handlungen von Stadtverwaltung und städtischer Töchter, die im Herbst und Winter wirksam werden und vielfach auf Landesebene und im interkommunalen Austausch abgestimmt sind. In Phase C fokussiert die Stadt mittelfristig den Umstieg auf Erneuerbare Energien. Investitionen in Anlagen und Gebäude benötigen allerdings Vorlaufzeiten.
Oberbürgermeister Harry Mergel appellierte an Bürgerinnen und Bürger sowie städtische Mitarbeitende, beim Energiesparen mitzumachen. „Nur gemeinsam werden wir gut über den Winter kommen“, sagte er. „Für uns als Kommune ist es Aufgabe, beispielhaft voranzugehen. Der heute verabschiedete Maßnahmenkatalog mit den Sofortmaßnahmen ist flexibel und orientiert sich an der aktuellen Gasversorgungslage.“
„Wir haben Klimaschutzmaßnahmen beschlossen mit Augenmaß, die sehr ambitioniert sind und einen beträchtlichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten“, sagte Bürgermeister Andreas Ringle nach der Sitzung. „Weil unsere städtischen Gebäude sehr verschieden sind, müssen wir entsprechend unterschiedliche Lösungen finden und auch individuell reagieren.“
Die verabschiedeten Maßnahmen umfassen unterschiedliche Bereiche und betreffen die Energieträger Erdgas und Strom. Ziel ist es, 20 Prozent des Wärmebedarfs der Stadtverwaltung einzusparen.
Sofortmaßnahmen / Phase A
• Kommunale Sportanlagen
o Warmwasserversorgung in den Sommerferien abgestellt
• Stadtbeleuchtung
o Umstellung der Straßenbeleuchtung auf reduzierten Betriebe während der Nacht
o Anstrahlung öffentlicher Gebäude abgeschaltet (wenn Sicherheit nicht gefährdet)
• Stadtwerke
o Keine zusätzliche Beckenheizung der Freibäder mit Gas
o Absenkung der Raumtemperatur in allen Verwaltungsbereichen auf 19 Grad Celsius
• Kommunale Gebäude
o Heizgrenztemperatur (die maximale Außentemperatur, bei der ein Gebäude beheizt werden muss) senken von 15 auf 12 Grad Celsius, Heizbeginn frühestens 1. Oktober
o Absenken der Raumtemperaturen auf 19 Grad Celsius an Arbeitsplätzen mit überwiegend sitzender Tätigkeit
o Abschalten der Beheizung für Verkehrsflächen (beispielsweise Flure oder Foyers)
o Abschalten der Warmwasserversorgung zum Händewaschen
• Stadtsiedlung
o Reduktion der Gebäudebeleuchtung
o Versand von Energiespar- und Verbrauchsinformationen
Maßnahmen Phase B (werden im Herbst und Winter wirksam)
• Stadtsiedlung
o Umstellung der Leuchtmittel auf LED
• Stadtbeleuchtung
o Umrüstung auf LED-Technik in weiten Teilen Biberachs und Frankenbachs sowie weitere Maßnahmen
• Schulen
o Heizungen werden im September nur in Ausnahmefällen angeschaltet
o Ab 1. Oktober werden Unterrichts- und Verwaltungsräume gemäß Landesempfehlung auf 20 Grad Celsius geheizt
o Verkehrsflächen (Flure, Treppenhäuser) werden nicht beheizt
o Bei anhaltend warmen Temperaturen kann die Heizung auch nach dem 1. Oktober vorübergehend abgeschaltet werden
o In den Weihnachtsferien fahren Schulen den Betrieb komplett herunter (Ausnahme Ferienbetreuung)
• Kommunale Sportanlagen
o Duschen in kleinen Hallen ohne Turnierbetrieb bleiben kalt. Aufgrund des Ligabetriebs soll die Warmwasserversorgung aufrechterhalten werden in der Römerhalle, Mörikehalle und Turnleistungszentrum, Stauwehrhalle, Frankenstadion, Mönchseehalle, Schanzssporthalle. Temporär Warmwasser zur Verfügung zu stellen, ist wegen der Gefahr eines Legionellenbefalls nicht möglich.
o Begrenzung der Hallentemperatur für den Übungsbetrieb auf 17 Grad Celsius (Schul- und Vereinssport)
o Sporthallen werden in den Weihnachtsferien geschlossen (Ausnahmeregelung für den Ligabetrieb)
• Stadtwerke
o Soleo-Außenbecken außer Betrieb
o Soleo-Hotwhirlpool außer Betrieb
o Soleo-Sauna bleibt geschlossen
o Hallenbad Biberach Umstellung auf Beheizung mit Heizöl
o Hallenbad Biberach Senkung der Beckentemperatur um 2 Grad Celsius
o Reduktion des Beleuchtungsniveaus in Parkhäusern
o Temperaturabsenkung auf 26 Grad Celsius im Lehrschwimmbecken Grundschule Frankenbach
• Nutzerverhalten
o Information der Gebäudenutzer und Mitarbeiter: zu energiesparendem Heiz- und Lüftungsverhalten
o Stadtsiedlung: aufsuchende Energieberatung in den Wohnungen in Kooperation mit Energieagentur und Umweltmentoren
• Stadtbeleuchtung
o Entscheidung für Telemanagement und Umstellung auf Präsenzsteuerung
• Stadtsiedlung
o Optimierung der Einstellungen der Technischen Gebäudeausrüstung
Maßnahmen Phase C – mittelfristige Perspektive /Fokus auf Erneuerbare Energien
• Beschleunigung der Umrüstung auf LED bei kommunalen Gebäuden und bei Stadtbeleuchtung (abhängig von verfügbaren Haushaltsmitteln)
• Stadtsiedlung: beschleunigte Umsetzung von Sanierungsfahrplänen