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Ackerrandstreifenprogramm geht weiter

EU billigt verbessertes Agrarumweltprogramm

Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Fortschreibung des Heilbronner Ackerrandstreifenprogramm gegeben. Margarethe Vestager, Exekutiv-Präsidentin der Europäischen Kommission und EU-Kommissarin für Wettbewerb, hat das neue Agrarumweltprogramm der Stadt Heilbronn für weitere fünf Jahre bewilligt. Grundlage war der im Mai 2021 eingereichte Bewilligungsantrag der Städte Heilbronn, Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen, die sich hierfür zusammengeschlossen haben.

13 bewährte und neue Maßnahmen für den Agrarumweltschutz, zum Beispiel Vogelartenschutz, Stärkung der Biodiversität und Artenvielfalt bei Insekten, Neuanlage von Landschaftselementen, Erosionsschutz und Hangabflusswassermanagement, sind in dem verbesserten Agrar-Förderprogramm der Städte enthalten.

„Endlich besteht nach zwei Jahren der Ungewissheit wieder Rechtssicherheit für unser landesweit anerkanntes Ackerrandstreifenprogramm“, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel. „Wir werden nun weiter an der Entwicklung unserer Landschaft als Lebens- und Erholungsraum arbeiten.“ Das Grünflächenamt koordiniert seit 2002 das Förderprogramm mit Landwirten und Landwirtinnen.

Mit der Bewilligung ist nun nach gültigem EU-Recht festgestellt worden, dass Leistungen der Teilnehmenden gefördert werden dürfen. Es werden nun veränderte Beihilfesätze für die Leistungen und den Ertragsausfall durch Umweltmaßnahmen angewendet. Berechnet wurde dies anhand aktueller agronomischer und betriebswirtschaftlicher Daten wie Fruchtfolge, Erträge und Erlöse sowie aktueller Honorare für Leistungen. Neu sind Schutzstreifen für bedrohte Rebhühner im Offenland, auch der Einsatz von spezieller insektenfreundlicher Mähtechnik wird zusätzlich honoriert.

Gut angelegtes Geld für Bodenschutz,
Biodiversität und Klimaanpassung

Die Ausmaße sind beträchtlich: Aktuell sind 74 Hektar mehrjährige Wiesensäume in Ackerflächen, viele Obstbaumhochstämme und mehrere Feldhecken in der städtischen Acker-Datenbank gelistet. 85 Teilnehmende – Landwirtinnen und Landwirte, aber auch Privatpersonen – sind für Anlage und Pflege verantwortlich und erhalten für die freiwillige Landschaftspflegeleistung jährlich derzeit etwa 100 000 Euro Fördergelder, die zu 100 Prozent aus dem städtischen Haushalt finanziert werden. Die Beihilfe-Kostensätze in Euro pro Hektar können nun entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss vom Juni 2020 angepasst werden.

„Dies ist gut angelegtes Geld für die Zukunftsfähigkeit unserer Kulturlandschaft im Heilbronner Neckartal. Die Ackerrandstreifen verbinden ideal die Themen Bodenschutz, Biodiversität und Klimaanpassung. Durch die strategisch angelegten Blühstreifen, Baum- und Heckenpflanzungen werden der vermehrt auftretende Starkregen und damit verbundene Auswaschungen und Erdrutsche in der Landwirtschaft und an den Siedlungsrändern abgemildert“, betont Grünflächenamtsleiter Oliver Toellner.