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Muslime engagieren sich für Inklusion

14 Aktive qualifizieren sich über das Projekt „Inklusivvereint“

Mit dem Projekt „Inklusivvereint“ setzt die Stadt Heilbronn zusammen mit den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Berlin) ein Zeichen für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in muslimischen Kontexten. "Wir sind im Juni 2021 mit einer motivierten Gruppe von Ehrenamtlichen aus sieben Moscheen und Vereinen gestartet, um diese zu Ansprechpartnern für Inklusion zu qualifizieren", berichtet Roswitha Keicher, Leiterin der städtischen Stabsstelle Partizipation und Integration.

Das Projekt läuft bis Ende 2023 und umfasst eine Qualifizierungsreihe für Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zum Thema Inklusion in Moscheegemeinden und muslimischen Kulturvereinen sowie die Planung und Umsetzung eigener barrierefreier Angebote. 

14 Aktive haben aktuell die Hälfte der Qualifizierung absolviert. „Die Teilnehmenden werden befähigt, nicht nur in ihren Vereinen die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung im Blick zu behalten, sondern auch eine kultursensible Brücke zu den Strukturen der Behindertenhilfe zu bilden", betont Keicher. Dabei arbeiten Experten aus unterschiedlichen Bereichen eng zusammen: Die fachliche Expertise sichern die städtische Inklusionsbeauftragte Irina Richter, Beiräte des Inklusionsbeirats, Mitarbeiterinnen der RAA Berlin und Referentinnen des Interkulturellen Instituts für Inklusion (iii e. V.). Zusätzlich wird das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse aus der Projektarbeit werden von iii e.V. aufgegriffen, um modellhaft für einen bundesweiten Einsatz zu wirken.

Die Idee zu dem Projekt „Inklusivvereint“ hatten die Stadt Heilbronn und RAA Berlin aus der Taufe gehoben, nachdem erstmals 2020 muslimische Jugendliche mit ihrem Jugendprojekt Heldicaps der RAA Berlin zu diesem Thema in Heilbronn aktiv wurden. „Um Menschen mit Behinderung zu stärken, ist auch die Unterstützung von Vereinen gefragt“, sagt Keicher. „Wichtige Partner sind hierbei muslimisch geprägte Kulturvereine, Elterninitiativen und Moscheegemeinden, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie haben über Jahrzehnte bereits vielfältige Angebote der Jugendarbeit aufgebaut und müssen auch die Bedürfnisse alternder und gebrechlicherer Mitglieder im Blick behalten.“ Die Frage nach inklusiven Ansätzen in der Gemeindearbeit sei demnach dringender denn je.

„Nach einem gemeinsamen Ausflug, bei dem die Teilnehmenden unterschiedliche Einrichtungen der Behindertenhilfe kennenlernen konnten, konzentrieren wir uns im nächsten Ausbildungsabschnitt auf die Beratungsqualifikation, bei der uns die Offenen Hilfen unterstützen werden", berichtet Projektleiterin Tanja El Ghadouini von der RAA Berlin. „Und danach wird es praktisch, wenn wir die Vereine bei der Umsetzung eigener inklusiver Projekte in ihren Gemeinden begleiten können - wobei einige schon jetzt anfangen. Der Impuls wirkt also schon, was uns besonders freut."

Nähere Informationen gibt es online unter https://wirsind.heilbronn.de/inklusivvereint

Projektbeteiligte haben im Rahmen einer Exkursion mehrere Einrichtungen besucht, darunter auch die LebensWerkstatt in Böckingen