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Kindern ein Zuhause und Geborgenheit geben

Die Stadt Heilbronn sucht stetig neue Pflegefamilien

Der Pflegekinderdienst der Stadt Heilbronn sucht Familien, die in Heilbronn wohnen und sich angesprochen fühlen, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen. „Wir brauchen vor allem Pflegefamilien, die die Kinder oder Jugendlichen mit viel Herz, Humor, Mut und Lebensfreude kurzfristig oder auf Dauer begleiten, fördern und erziehen wollen“, so Kristina Follmann vom Pflegekinderdienst der Stadt Heilbronn. Dabei können Pflegefamilien so bunt und vielfältig sein wie das Leben.

„Kinder haben das Recht, sicher und beschützt aufzuwachsen“, verweist Follmann auf Artikel 27 der UN-Kinderrechtskonvention. Manchmal können Eltern ihre Kinder jedoch nicht mehr ausreichend betreuen, versorgen und erziehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Krisen, schwerwiegende physische oder psychische Erkrankungen, Suchtproblematiken, häusliche Gewalt, Inhaftierung oder Überforderung können die Ursache sein. Oft haben Eltern jedoch auch selber nicht gelernt, wie sie Geborgenheit, Zuwendung und Sicherheit vermitteln können.

Dabei bleibt zu beachten: Wenn auch die Eltern ihre Kinder akut nicht ausreichend versorgen können, sind und bleiben sie ein wichtiger Teil ihres Lebens. In der Herkunftsfamilie hat das Pflegekind seine Wurzeln, und so gehört es zu den Anforderungen an die Pflegefamilie, gut mit den Eltern zusammenzuarbeiten.

Aktuell leben 120 Pflegekinder aus dem Stadtkreis Heilbronn auf Dauer in Pflegefamilien und werden vom sechsköpfigen Team des Heilbronner Pflegekinderdienstes unterstützt und begleitet.

Begleitung und Unterstützung der Pflegefamilien

„Natürlich begleiten und unterstützen wir die Familien mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe“, berichtet Marina Becker-Kremsler, die schon seit 31 Jahren beim Pflegekinderdienst tätig ist. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Pflegefamilien stehe immer im Vordergrund – egal ob im Bewerbungsverfahren oder in der weiteren Zeit des Aufwachsens der Pflegekinder in den Familien. Ebenso bietet die Stadt Heilbronn mehrmals im Jahr kostenfreie Fortbildungs- und Austauschangebote für die Pflegefamilien an.

Jedes Pflegekind hat seine eigene Lebensgeschichte

Und dies hat seinen Grund: Denn wer sich dafür entscheidet ein Pflegekind aufzunehmen, übernimmt Verantwortung für ein Kind, das nicht nur seinen Lieblingsteddy, sondern auch seine bisherige und ganz einzigartige Lebensgeschichte mitbringt. Somit ist es entscheidend, dass die Pflegefamilie auf die konkreten Bedürfnisse des ihnen anvertrauten Kindes eingehen und diesem Geborgenheit und Stabilität schenken kann.

Nähere Auskünfte gibt der Heilbronner Pflegekinderdienst, Wollhausstraße 20, 74072 Heilbronn, Telefon 07131 56-3863, E-Mail: kristina.follmann@heilbronn.de oder Telefon 07131 56-2969, E-Mail: elena.sakautzki@heilbronn.de. Infos unter www.heilbronn.de/pflegekinderdienst

Hintergrund

Bei der Aufnahme eines Pflegekindes sind grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden: Die Bereitschafts- und die Vollzeitpflege:

Bereitschaftspflege:

Bei der Bereitschaftspflege geht es um die akute und zeitlich begrenzte Unterbringung eines Kindes, wenn es wegen einer drohenden Gefahr oder einer unvorhergesehenen Krisensituation sofort aus der Familie genommen werden muss. Die Pflegeeltern sind hier gefordert, sich flexibel und konstruktiv auf ein unbekanntes, schutzbedürftiges Kind einzustellen. Verschiedene Erfahrungen mit eigenen Kindern und/oder eine pädagogische Ausbildung sind dabei von Vorteil.

Vollzeitpflege:

Die Vollzeitpflege ist hingegen längerfristig geplant und angelegt: Der Schwerpunkt liegt hierbei im Aufbau einer sicheren, dauerhaften Bindung und Integrierung des Kindes oder Jugendlichen in der Pflegefamilie. Dazu ist die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den leiblichen Eltern im Sinne des Kindes unerlässlich.