Sicherheitsbefragung
Heilbronn ist eine sichere Stadt mit niedriger Kriminalitätsrate. Auch die meisten Heilbronnerinnen und Heilbronner fühlen sich in ihrer Stadt sicher. Zu dieser Erkenntnis kommt die repräsentative Bürgerbefragung zur Sicherheitslage, die das Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg im Auftrag der Stadt in diesem Sommer durchgeführt hat. Trotz erfreulicher Ergebnisse, soll ein Maßnahmenkatalog das Sicherheitsgefühl in der Stadt noch weiter stärken.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Befragung zeigte, dass sich 85 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt sicher fühlen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass externe Faktoren wie die anhaltende Coronapandemie und der Ukraine-Krieg die Kriminalitätsfurcht beeinflussen. Ohne diese Krisen würden sich nur etwa 11 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Heilbronns unsicher fühlen.
Ein wesentliches Ziel der Sicherheitsbefragung ist es, zentrale Bedingungen der Kriminalitätsfurcht zu benennen, sodass gezielte Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden können. Die wichtigsten Furchtursachen sind ein respektloses Verhalten sowie Personengruppen, die als störend empfunden werden. Dies betrifft den Marktplatz, Bahnhofvorplatz sowie das Umfeld des K3 mit dem Kirchhöfle. Auch der Kiliansplatz gehört dazu. Diese Plätze werden deshalb häufig von den Befragten gemieden. Zudem tragen Schmutz und Müll zur Kriminalitätsfurcht bei.
Sie ist in den einzelnen Stadtteilen unterschiedlich stark ausgeprägt. Am geringsten ist sie in Horkheim und Kirchhausen. In der Kernstadt dagegen am höchsten, gefolgt von der Bahnhofsvorstadt, Neckargartach und der Innenstadt, die gleichauf liegen.
Ältere Menschen haben die geringste Kriminalitätsfurcht. Die Gruppe mit der höchsten Kriminalitätsfurcht sind junge Frauen mit Migrationshintergrund.
Mit Schulnoten von 1,7 (Heilbronner Osten) bis 3,0 (Kernstadt) bewerteten die Befragten die Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen und Stadtgebieten. Die Gesamtstadt bekam lediglich eine 3,2. Gutachter Hermann liest daraus ein „Vorhandensein negativer Stereotype über die Lebensqualität in Heilbronn“.
Ablauf der Befragung
Regelmäßig ist Heilbronn in der polizeilichen Kriminalstatistik sicherster Stadtkreis in Baden-Württemberg. Mit der im Sommer 2022 durchgeführten Sicherheitsbefragung wollte die Stadt Heilbronn jedoch herausfinden, wie es um das subjektive Sicherheitsgefühl in der Heilbronner Bevölkerung steht. Denn die Frage der Sicherheit einer Stadt lässt sich nicht ausschließlich durch statistische, objektive Zahlenbetrachtung beantworten und bewerten. Wahrnehmungen von (Un-)Sicherheiten durch die in der Stadt lebende Bevölkerung beeinflussen die Sicherheit subjektiv. „Sicherheit ist ein elementarer Baustein für die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger“, sagte Oberbürgermeister Harry Mergel.
Zwischen dem 20. Juni und 15. Juli 2022 konnten 25.000 zufällig ausgewählte Heilbronnerinnen und Heilbronner ab 14 Jahren an der Onlinebefragung teilnehmen oder bei Bedarf die Fragen schriftlich oder telefonisch beantworten. Die knapp 30 Fragen drehten sich um die Fragestellung: Was vermittelt ein Gefühl von Sicherheit innerhalb einer Stadt? Was sind Gründe für Unsicherheiten? Wie ist die persönliche Wahrnehmung zu sicherheit in der Stadt? Im Auftrag der Stadt Heilbronn erstellte das Institut der Kriminologie der Universität Heidelberg einen nach wissenschaftlichen Grundsätzen entworfenen (standardisierten) Fragebogen, der an die Gegebenheiten und Besonderheiten in Heilbronn angepasst wurde.
Weiteres Vorgehen und Handlungsfelder
„Gemeinsam mit der Polizei werden wir Handlungsfelder gezielt weiter verbessern und sie an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten", sagte Mergel. Er kündigte an, dass die Stadt einen Maßnahmenkatalog erarbeiten wird, damit sich die Heilbronnerinnen und Heilbronner künftig noch sicherer fühlen können. Polizeipräsident Hans Becker betonte: „Neben den Zahlen aus der Kriminalstatistik war das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger schon immer ein wichtiger Maßstab unserer Arbeit. Durch die Sicherheitsbefragung wissen wir nun genau, wo wir Schwerpunkte setzen, unsere Polizeipräsenz noch zielorientierter planen und unsere Aufgaben noch besser erfüllen können.“
Erste Maßnahmen sind bereits vorbereitet. Die Aufstockung des KOD (Kommunaler Ordnungsdienst) von acht auf zwölf Vollzeitstellen ist im Haushaltsentwurf 2023 vorgesehen. „Die Präsenz der Ordnungsbehörden in der Stadt wird aufmerksam wahrgenommen und trägt zu einem guten Sicherheitsgefühl bei“, ergänzte Bürgermeisterin Agnes Christner. „Dazu gehört auch, dass der KOD in den seinen Standort in die Innenstadt verlegt und dann an der Lohtorstraße 22 mitten in der Innenstadt sichtbar und nah am Geschehen sein wird.“